Cnemidotus caesus - Haliplus

[48] Um auch der Wassertreter mit schmalen, nicht verlängerten Hinterhüften zu gedenken, sei der Cnemidotus caesus erwähnt, über dessen Körperbildung viel Abweichendes von den vorigen zu berichten wäre; der an einer Wasserpflanze in unserem Bilde (S. 45, Fig. 4) emporkriechende kann einen ungefähren Begriff davon geben. Die größte Breite erlangt der Käfer von einer Schulterecke zur anderen, das kurze, hinten in einen Mittelzahn ausgezogene Halsschild verengt sich nach vorn mit geradlinigem Seitenrande und durch das Vorquellen der Augen tritt abermalige Verbreiterung ein. Die nur zehngliederigen, der Stirn eingelenkten Fühler und die bedeutendere Länge des letzten, kegelförmigen Kiefertastergliedes im Vergleich zum vorletzten begründen weitere Merkmale. Alle Beine sind schlank, besonders die Füße, die sammt den Schienen nur an den Vorderbeinen Wimperhaare tragen. Die hintersten Schenkel sieht man bloß an der Spitze, weil eine mächtige, von den Hinterhüften ausgehende Platte fast den ganzen Hinterleib bedeckt, und nur für jene [48] zwischen ihm und sich seitlich eine Spalte läßt. Die stark gewölbten Flügeldecken, an deren Grunde ein Schildchen nicht bemerkt wird, durchziehen Reihen grober Punkte, welche nach hinten allmählich verschwinden, ein gemeinschaftlicher dunkler Fleck und meist einige kleinere auf der Scheibe deckt ihren blaßgelben Grund als einzige Abweichung von dieser Körperfärbung; eine Reihe grober Punkte drückt sich außerdem vor dem Hinterrande des Halsschildes ein. Die artenreichere, noch unansehnlichere Gattung Haliplus unterscheidet sich von der eben beschriebenen nur durch das im Vergleiche zu dem vorletzten wesentlich kleinere ahlförmige Endglied der Kiefertaster. Alle diese Thierchen leben versteckt im Grunde der Gewässer und kommen nur demjenigen im Grunde seines Schöpfnetzes zu Gesicht, welcher mit diesem Fangwerkzeuge die Wasserlöcher bearbeitet, um Material für seine Käfersammlung zu erhalten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 48-49.
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