Mist-Stutzkäfer (Hister fimetarius)

[65] Der Mist-Stutzkäfer (Hister fimetarius oder sinuatus) gehört zu denjenigen Familiengliedern, welche den Kopf in einen gerundeten Vorsprung der Vorderbrust zurückziehen können. Unter einem Stirnrande lenken die gebrochenen, in eine ovale, dreigliederige Keule endenden Fühler ein, und letztere kann in eine Grube am Vorderrande der Vorderbrust verborgen werden. Drohend ragen, schräg nach unten gerichtet, die in der Mitte gezähnten Kinnbacken weit hervor. Der Steiß fällt schräg nach hinten ab, und die hintersten Schienen bewehren an der Außenseite zwei Dornenreihen. Dies alles gilt von jedem Hister, die sich zahlreich über die ganze Erde ausbreiten. Die genannte Art erkennt man an einem kleinen, gerundeten Fortsatze am Hinterrande der Vorderbrust, welcher in eine Ausrandung der Mittelbrust paßt, an nur einem Seitenstreifen des Halsschildes, an der deutlich punktirten Vertiefung auf dem umgeschlagenen Seitenrande der Flügeldecken, welche auf dem Rücken drei ganze Streifen nach außen, einen in der Mitte aufhörenden neben der Naht haben und mit einem rothen Flecke gezeichnet sind, dessen Form unsere Abbildung (S. 63, Fig. 2) vergegenwärtigt. Der Mist-Stutzkäfer lebt vorzugsweise auf trockenen, sandigen Triften im Miste und begegnet uns wohl auch einmal auf einem Feldwege in schwerfälligem Marsche, häufiger jedoch breitgetreten, weil er der Fußsohle des unachtsamen Wanderers durch sein »Stutzen« nicht pariren konnte.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 65.
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