13. Sippe: Ceuthorhynchinen

[153] Wenn noch anderer Verborgenrüßler (Ceuthorhynchus) gedacht wird, so geschieht dies nicht wegen der hervorragenden äußeren Erscheinung ihrer zahlreichen Arten, welche außer wenigen Nordamerikanern sich vorzugsweise in den kalten und gemäßigten Strichen Europas, Asiens und Nordafrikas aufhalten, und im Gegentheile zu den kleinsten und unansehnlichsten zählen, sondern weil eine Anzahl sich unseren Feldern und Gemüsegärten auf höchst unangenehme Weise bemerklich macht. Einige zeichnen sich auf dunklem Grunde durch lichte, meist schlecht begrenzte Fleckchen aus; die meisten lassen sich wegen der Einförmigkeit ihres dunkeln Kleides schwer von einander unterscheiden. Ihr fadenförmiger Rüssel kann zwischen die kegelförmigen Vorderhüften gelegt werden, ohne dort eine scharf begrenzte Furche zu finden, wie dies bei der vorigen Gattung der [153] Fall. Seine Furche für die Fühler ist nach unten gerichtet und diese sind gekrümmt und infolge der verlängerten ersten der sieben Geiselglieder schlank. Das kurze Halsschild ist an den Seiten gerundet erweitert, vorn mehr oder weniger verengt, eingeschnürt und am Vorderrande lappig erweitert, so daß in zahlreichen Fällen bei der Ruhelage des Rüssels die runden und flachen Augen theilweise oder sogar ganz verdeckt werden. Die Flügeldecken sind kurz, am Grunde viel breiter als das Halsschild, an den Schultern stumpf, nur wenig länger als zusammen breit, hinten einzeln gerundet, den Steiß nicht deckend. Die Schienen sind beim Männchen an der Spitze stets wehrlos, die der Mittel- und Hinterbeine beim Weibchen meist gespornt, die Klauen am Grunde nicht zusammengewachsen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 153-154.
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