Marmorirte Cetonie (Cetonia marmorata)

[94] An der engerlingartigen Larve unterscheidet man ein Kopfschild mit Oberlippe, ungleiche Kinnbacken, viergliederige Kiefer-, zweigliederige Lippentaster und viergliederige Fühler, welche einem Höcker aufsitzen. Die kurzen Beine laufen in einen klauenlosen Knopf aus und der Seitenrand des flachen Bauches bildet mit dem Rückentheile eine stumpfe Kante. Sie lebt in faulem Holze und wurde häufig im Grunde der Haufen von der Waldameise (Formica rufa) gefunden, wo sie sich von den allmählich verwesenden Holzstückchen ernährte, welche die Ameisen zusammenschleppten. – Die marmorirte Cetonie (Cetonia marmorata), dunkelbraun mit mehreren weißen Strichelchen und Pünktchen auf der stark glänzenden Rückenfläche, ist etwas größer und [94] seltener als die vorige Art. Ich traf sie fast immer nur an alten Weiden, Saft leckend, an und möchte mit Bouché behaupten, daß ihre Larve vorzugsweise hier ihre Nahrung findet.

Abgesehen davon, daß die Flügeldecken hinter der Schulter nicht ausgeschnitten sind, stellt sich auch sonst die Körpertracht derjenigen Arten, welche sich um die Pinselkäfer (Trichius) scharen, in veränderter Form dar. Das Halsschild ist mehr kreis- und scheibenförmig, vor dem kleinen Schildchen nie ausgeschnitten, öfter am Hinterrande leistenartig erhoben. Im Verhältnisse hierzu erscheinen die Flügeldecken breiter, da ihnen aber der seitliche Ausschnitt fehlt, so müssen sie beim Fluge erhoben werden.

Die Larven stehen denen der Melolonthiden am nächsten und weichen hauptsächlich von ihnen durch eine dreilappige Afteröffnung ab; die obere Hälfte der Querspalte spitzt sich in der Mitte zu, die untere bekommt an der entsprechenden Stelle eine kurze Spalte.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 94-95.
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