7. Sippe: Dornschwänze (Uromastix)

[214] Wüste Gegenden Südosteuropas, Nordafrikas und Mittelindiens beherbergen die größten und plumpsten Agamen, welche man kennt: die Dornschwänze (Uromastix). Die Kennzeichen der Sippe sind zu suchen in dem dreiseitigen, platt gedrückten, fast schildkrötenartigen Kopfe, dessen kurzer Schnauzentheil stumpf abgerundet ist, dem plumpen, kurzen, breiten und niedrigen Leibe und dem ebenfalls abgeplatteten Schwanze, welcher auf der Oberseite viele Reihen von Schuppen trägt, sowie den kurzen, kräftigen Beinen, deren ziemlich langzehige Füße durch stark gebogene Krallen bewehrt sind. Die nach hinten gerichteten Nasenlöcher münden seitlich; die Ohröffnungen sind groß und von vorn nach hinten zusammengedrückt, so daß sie als senkrecht gestelltes Eirund erscheinen; das Trommelfell liegt tief, ist jedoch noch deutlich sichtbar. Zwei bis vier Vorderzähne im Oberkiefer, zwei Vorder- und zwei Fangzähne im Unterkiefer und achtzehn bis zwanzig dreikantige stumpfe Backzähne bilden das Gebiß. Die faltige Haut wird mit gleichartigen, rundlich viereckigen Schuppen bekleidet, welche auf der Oberseite des Kopfes in kleine, glatte, unregelmäßig vielseitige Schildchen und am Hinterende der Ohröffnungen zu Höcker- oder dornenartig gezähnten Gebilden sich umwandeln. Höckerschuppen besetzen die Beine, geschindelte, meist glatte Täfelchen die Zehen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 214.
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