Panthernatter (Coryphodon pantherinus)

Panthernatter (Coryphodon pantherinus). 1/4 natürl. Größe.
Panthernatter (Coryphodon pantherinus). 1/4 natürl. Größe.

[357] Ein Vertreter dieser Gruppe ist die Panthernatter (Coryphodon pantherinus, Coluber pantherinus, compressus, capistratus und Lichtensteinii, Natrix scurrula), eine Schlange von ungefähr zwei Meter Länge, deren Zeichnung nach den Untersuchungen des Prinzen von Wied sehr beständig ist, d.h. weder nach dem Geschlechte, noch nach dem Alter erheblich abändert. Die Grundfärbung ist ein blasses Fahlgelblichgrau; die Rückenzeichnung besteht aus einer Reihe von graubraunen, dunkler eingefaßten großen Flecken, welche auf dem Halse rautenförmig, im übrigen unregelmäßig und je mit zwei Seitenflecken verbunden sind; die gelblichweißen Schilder der Kieferränder zeigen eine schwarze Einfassung; hinter jedem Auge verläuft ein schwarzbrauner [357] Längsstreifen. Bei jüngeren Thieren stehen die Flecke mehr gedrängt, und ihre Verbindung ist breiter, die allgemeine Färbung erscheint deshalb dunkler.

Die Panthernatter verbreitet sich über Ostbrasilien und Guayana. Der Prinz von Wied hat sie bei Rio de Janeiro auf den mit Gebüsch bewachsenen Höhen hinter São Christovão gesehen und später nördlich in Parahyba und bis zum Espirito Santo gefunden, Wucherer bei Bahia, Hensel in Rio Grande do Sul beobachtet. Am Espirito Santo ist sie nicht selten, bei Bahia die gemeinste aller dort vorkommenden Schlangen. Zum Aufenthalte scheint sie vorzüglich Sümpfe und sumpfige, mit Gebüsch bewachsene Triften zu wählen. Sie ist mäßig schnell und erreicht in der Gewandtheit bei weitem nicht andere Arten. Man kann ihr deshalb ohne Mühe ziemlich nahe kommen, und sie verräth auch dann kaum ein Zeichen von Unruhe. Kröten und Frösche bilden ihre Nahrung, möglicherweise stellt sie auch Fischen nach, scheint also im wesentlichen die Lebensweise unserer Ringelnatter zu führen. In Rio Grande do Sul wird sie, laut Hensel, oft mit der Schakaraka verwechselt und deshalb als äußerst giftig gefürchtet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 357-358.
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