4. Sippe: Rissoa

[261] Bei den nun folgenden, mit zu den Paludinaceen gerechneten Sippen ist das Thier im erwachsenen Zustande dem der vorigen Gattungen ähnlich, die Entwickelung ist aber dadurch komplicirter, daß die Jungen, gleich denen fast aller Seeschnecken, mit zwei großen bewimperten Mundlappen versehen sind, mit Hülfe welcher sie behend schwimmen können. – Durch Kleinheit und Zierlichkeit ist die artenreiche Rissoa ausgezeichnet, die meisten mit thurmförmigem Gehäuse mit eiförmiger Mündung und ebensolchem hornigen Deckel. Das Thier hat eine rüsselförmige, ausgerandete Schnauze und doppelt so lange fadenförmige Fühler.

Wenn man Rissoa in dem weiteren Sinne nimmt, wie die Specialzoologen des heutigen Tages die Familie der Rissoiden, so sind davon, mit Einschluß der fossilen, ein halbes tausend Arten beschrieben. Kein Wunder daher, wenn das Studium dieser einen Sippe einen Forscher, wie Schwarz von Mohrenstern in Wien, ausschließlich beschäftigt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Zweiter Band: Die Niederen Thiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1887., S. 261.
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