Nilziege (Capra hircus aegyptiaca)

[327] Ferner scheint mir die Nil- oder egyptische Ziege (Capra hircus aegyptiaca), dieselbe, welche auf den Denkmälern so vielfach dargestellt wurde, der Erwähnung werth zu sein. In der Größe steht sie unserer Hausziege merklich nach, ist aber hochbeiniger und kurzhörniger und besonders ausgezeichnet durch ihren kleinen Kopf und die gewaltige Ramsnase. Ein Gehörn fehlt gemeiniglich beiden Geschlechtern oder ist, wenn vorhanden, klein, dünn und stummelhaft; auch einen Bart habe ich bei den von mir beobachteten vermißt. Verhälntismäßig kleine Augen, schmale und langgezogene Nasenlöcher, etwa kopflange, schmale, stumpfe, gerundete und flache Schlappohren, ein paar Hautklunkern an der Kehle und glatte, gleichmäßige, meist lebhaft rothbraune, an den Schenkeln mehr ins Gelbliche ziehende Färbung sind anderweitige Merkmale dieser Rasse. Schiefergraue oder gefleckte Nilziegen gehören zu den selteneren Erscheinungen.

Das Thier wird im unteren Nilthale allgemein gezüchtet und reicht bis Mittelnubien herauf, von wo ab eine andere Rasse an seine Stelle tritt.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Dritter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Zweiter Band: Raubthiere, Kerfjäger, Nager, Zahnarme, Beutel- und Gabelthiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 327.
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