Bluthänfling (Cannabina linota)

[308] Unser Blut- oder Rothhänfling, Rubin, Rothkopf, Rothbrüster, Mehl- und Krauthänfling, Hemperling, Hanfvogel oder Hanffink, Hanfer, Artsche (Cannabina linota, major, minor, pinetorum und arbustorum, Linaria cannabina und linota, Fringilla cannabina, linota und argentatorensis, Linota cannabina, Passer cannabina und papaverina), ist auf der Stirne und in der Augengegend braungelblichweiß, auf dem Scheitel prachtvoll karminroth, auf den hinteren Kopfseiten und dem Halse aschgrau, röthlichgelb gestrichelt, auf Hinterrücken und Schultern zimmetbraun, jede Feder hier dunkler geschaftet und lichter gekantet, auf dem Unterrücken weißbräunlich, auf dem Bürzel schmutzigweiß; Kehle und Gurgel sind bräunlichweiß, durch dunkelgraue Striche und längere Flecke gezeichnet, Brustmitte, Bauch und untere Schwanzdecken weiß, die Brustseiten lebhaft karminroth, die Weichen licht zimmetfarbig, die schwarzen Handschwingen außen und innen schneeweiß, an der Spitze lichtbräunlich, die schwarzbraunen Armschwingen lichter und breiter hellzimmetfarbig gesäumt, die zimmetbraunen Schultern und Oberflügeldecken am Ende rostgelblich gekantet, die Schwanzfedern schwarz, mit Ausnahme der beiden mittelsten lichtbraun gesäumt, auf beiden Seiten hellweiß gekantet, die Oberschwanzdecken schwarz und weiß gesäumt, die Unterschwanzdecken weiß. Der Augenring ist dunkelbraun, der Schnabel bleigrau, an der Wurzel dunkler, der Fuß röthlichgrau. Die Länge beträgt einhundertunddreißig, die Breite zweihundertunddreißig, die Fittiglänge dreiundsiebzig, die Schwanzlänge fünfundfunfzig Millimeter.

Der Bluthänfling bewohnt ganz Europa, Kleinasien und Syrien und erscheint auf dem Zuge in Nordwestafrika, selten aber in Egypten. In Deutschland ist er überall häufig, am gemeinsten vielleicht in hügeligen Gegenden. Hohe Gebirge meidet er, ausgedehnte Waldungen nicht minder.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 308.
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