Goldammer (Emberiza citrinella)

[284] Häufiger, jedoch kaum mehr verbreitet, ist der Goldammer (Emberiza citrinella, sylvestris und septentrionalis). Die Länge beträgt einhundertundsiebzig, die Breite zweihundertundsiebzig, die Fittiglänge fünfundachtzig, die Schwanzlänge siebzig Millimeter. Kopf, Hals und Untertheile sind schön hochgelb, die Stirne, ein von ihr aus über den Augen bis zum Nacken, ein zweiter vom hinteren Augenrande bis auf die Schläfe verlaufender Längsstreifen und der Hinterhals olivengraugrün, spärlich dunkel längsgestrichelt, Kopf und Kopfseiten zimmetrothbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken etwas dunkler, Mantel und Schultern fahlrostbraun, die unteren Körperseiten mit dunkelbraunen, zimmetbraun gesäumten, die oberen mit breiten schwarzen Schaft strichen gezeichnet, die Schwingen schwarzbraun, die der Hand mit schmalen blaßgelben, die Armschwingen und deren Decken mit breiten fahlrostbraunen Außen-, die größten Oberflügeldecken auch mit rostbraunen Endsäumen, eine Querbinde bildend, geziert, die Schwanzfedern schwarzbraun, außen schmal heller gesäumt, die beiden äußersten innen mit breiten weißen Endflecken ausgestattet. Der Augenring ist dunkelbraun, der Schnabel dunkelblau, an den Schneiden heller, der Fuß röthlichgelb. Bei dem Weibchen sind alle Farben matter, Scheitelfleck, Augenbrauen, Kinn und Kehle deutlich gelb, Kropf und Brust matt rostbräunlich gefärbt.

Nord- und Mitteleuropa, ebenso ein großer Theil Asiens, namentlich Sibirien, sind die Heimat des Goldammers. In Deutschland fehlt er keinem Gaue, steigt auch im Gebirge bis gegen die Waldgrenze auf, und darf da, wo zwischen Feldern, Wiesen und Obstpflanzungen niedrige Gebüsche stehen, mit Sicherheit erwartet werden.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 284.
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