Gimpel (Pyrrhulinae)

[332] Auf die Papageifinken will ich, eine andere, ausschließlich in Amerika heimische Unterfamilie überspringend, die Gimpel (Pyrrhulinae) folgen lassen. Bezeichnend für sie sind der kurze, dicke, allseitig gewölbte Schnabel mit kleinen Haken am Oberkiefer, der kurze und mittelstarke Fuß, der mittellange, stumpfspitzige Flügel, der meist kurze, wenig ausgeschnittene Schwanz und das mehr oder minder lange und weiche, gewöhnlich sehr zart gefärbte Gefieder.

Mit Ausnahme Australiens verbreiten sich die Gimpel über alle Erdtheile, gehören jedoch hauptsächlich dem gemäßigten und kalten Gürtel an. Waldungen und Gebüsche, Gärten und einzelne Bäume, Felsen und Wüsten sind ihre Wohnsitze; Körner und Sämereien, Knospen und Blattspitzen bilden ihre Nahrung. In ihren Bewegungen meist ziemlich ungeschickt, mit wenigen Ausnahmen auch als Sänger keineswegs hervorragend, stehen sie anderen Finken durchschnittlich nach, ohne daß man jedoch irgend eine ihrer Begabungen als verkümmert bezeichnen könnte.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 332.
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