4. Sippe: Glockenvögel (Chasmarhynchus)

[600] Genauer als über Kapuziner- und Schirmvogel sind wir über die Glockenvögel (Chasmarhynchus) unterrichtet. Sie gehören zu den kleineren Mitgliedern der Unterfamilie und kommen höchstens einer Taube an Größe gleich. Der Schnabel erreicht etwa die halbe Kopflänge, [600] ist sehr platt gedrückt, viel breiter als hoch, auf der wenig erhabenen Firste schwach gewölbt, an der Spitze sanft herabgeneigt, mit einem kleinen Zahne oder Ausschnitte versehen und auffallend weit gespalten, der Fuß kurzläufig, aber langzehig, der Flügel, in welchem die dritte und vierte Schwinge die längsten sind, ziemlich lang, bis zur Mitte des Schwanzes herabreichend, der mäßig lange Schwanz in der Mitte ein wenig ausgerandet, an den Seiten etwas abgerundet, das Gefieder dicht und kleinfederig, um den Mundrand nicht zu Borsten umgewandelt, die Färbung je nach dem Geschlechte verschieden. Bezeichnend sind Hautwucherungen in der Schnabelgegend, welche wie bei unseren Truthähnen sich bald verlängern, bald verkürzen.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 600-601.
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