Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)

[215] Dem Teichrohrsänger täuschend ähnlich, in der Lebensweise jedoch durchaus verschieden, ist der Sumpfrohrsänger, Sumpf- oder Sumpfschilfsänger (Acrocephalus palustris, Sylvia palustris, nigrifrons und fruticola, Calamoherpe palustris, pratensis und fruticola, Curruca fusca, Calamodyta und Salicaria palustris). Er ist unbedeutend größer als der vorstehend beschriebene Verwandte und läßt sich mit Sicherheit namentlich an den längeren Flügeln erkennen. Seine Länge beträgt ebenfalls hundertundvierzig, die Breite aber mindestens zweihundertundzehn, die Fittiglänge siebenundsechzig, die Schwanzlänge sechzig Millimeter. Hinsichtlich der Färbung besteht der einzige Unterschied zwischen ihm und jenem darin, daß die Oberseite olivengrüngrau, nicht aber rostbräunlich überhaucht, und der Bürzel stets der übrigen Oberseite gleichgefärbt ist. Auch der etwas kürzere und kräftigere, an der Schneide schwach eingezogene Schnabel und die um vier Millimeter kürzere Fußwurzel unterscheiden ihn von jenem.

Das Verbreitungsgebiet des Sumpfschilfsängers reicht nicht so weit nach Norden hinauf, sein Wandergebiet nicht soweit nach Süden hinab als das des Verwandten.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Fünfter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Zweiter Band: Raubvögel, Sperlingsvögel und Girrvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 215.
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