2. Gattung: [77] Calosoma Weber.

Puppenräuber, Raupentöter. Umfasst nur wenige Arten, die sich von der verwandten Gattung Carabus durch die Skulptur der OKf. und F. unterscheidet. Ausserdem sind sie meistens geflügelt, weshalb der Schulterwinkel der Fld. stark ausgebildet, prononciert erscheint; die ungeflügelten asiatischen Arten bilden die Gattung Callisthenes. Die Gattung ist über die ganze Erde verbreitet und schon in der Tertiärzeit aufgetreten. Einige Arten jagen in den Wäldern nach Raupen, besonders des Prozessionsspinners und der Nonne, andere auf Feldern und Hei den. Wo sich grössere Raupenmengen vorfinden, pflegen sie zahlreich einzutreffen, weshalb sie für den Forstwirt von grossem Nutzen sind.


Die schwarze, oben mit verhornten Rückenschildern versehene Larve ist jener der Carabusarten naturgemäss sehr ähnlich.


1'' Die Seitenfurchen des VBr.-Fortsatzes reichen nicht bis zur Spitze desselben.

2'' Seiten des Hsch. vor der Basis ungerandet. 4 Glieder an den VTr. des S erweitert und besohlt.


Untergattung: Calosoma in spe.


1. inquisitor L.

2' Seiten des Hsch. bis zur Basis vollständig gerandet. 3 Glieder an den VTr. des S erweitert und besohlt.


Untergattung: Callipara Motsch.


2. sycophanta L.

1' Die Seitenfurchen des VBr.-Fortsatzes reichen bis zur Spitze. Hsch. an den Seiten vollständig gerandet. 3 Glieder an den VTr. des S erweitert und besohlt.

[77] 3'' Glied 5 der F. wie die folgenden ringsum dicht und fein behaart.

4'' Nur die MSchn. des S schwach gekrümmt.


Untergattung: Charmosta Motsch.


3. investigator Illig.

4' M- u. HSchn. des S stark, des Q viel schwächer gekrümmt.


Untergattung: Campalita Motsch.


4. auropunctatum Hrbst.

3' Glied 5 der F. an den Seiten kahl und glänzend. Körper kurz, mit breitem Hsch.


Untergattung: Callisphaena Motsch.


5. reticulatum Fbr.


1. Calosoma inquisitor L. Unten metallischgrün, oben bronzefarbig, oder braunkupferig; manchmal mit hellen grünen Rändern (= a. viridimarginatum Letzn.), oder auch oben einfarbig grün (= a. viridescens Reitt.), oder blau (= a. coeruleum Letzn., violaceum Westh.), oder die Fld. blau, Hsch. mehr oder weniger grün (= a. varians Letzn.), oder die ganze OSeite schwarz (a. nigrum Letzn.). Fld. mit dichten Punktstreifen, die 3 primären Zwischenräume mit gleichfarbigen Punktgrübchen, die seitlichen Zwischenräume schuppig gerunzelt. 16–21 mm.


In ganz Europa, bis Sibirien verbreitet. – T. 2, Fg. 1: a Käfer, b Fld., vergr.


2. Cal. sycophanta L. Raupenjäger, Puppenräuber, Bandit, Baumkäfer. Blau oder schwärzlichblau, Fld. goldgrün mit mehr weniger rotem Schimmer; F., Mund und B. schwarz. Fld. purpurrotgolden: a. purpureo-aureum Letzn.; OSeite ganz schwarz (sehr selten): v. corvinum Heller; 1 Expl. ist in Sachsen gefunden worden. 24–30 mm.


Europa. In Eichenwäldern die Raupen des Prozessionsspinners verfolgend, aber auch einzeln auf andern Bäumen und Sträuchern. T. 2, Fg. 2: a Larve, b Puppe von vorne und hinten, c Käfer, d Fld., vergr., e F., f OL., g OKf., h UKf., i UL., k Fl.


3. Cal. investigator Illig. (sericeum Strm.) Schwarz, oben mit schwachem Kupferscheine, Fld. mit sehr gedrängten, schuppig gerunzelten, unordentlichen Längsstreifen, und 3 Reihen Goldgrübchen, diese nehmen mehr als einen Schuppenstreifen in Anspruch; zwischen ihnen befinden sich mindestens 5 feine Längsstreifen. 20–23 mm.


In Norddeutschland: Preussen, Pommern, Mecklenburg, Westfalen. – T. 2, Fg. 3: a Käfer, b Fld., vergr.


4. Cal. auropunctatum Hrbst. (sericeum Fbr.). Goldpunktierter Puppen räuber. Länger als der vorige, schwarz, fast matt, die Seiten meistens mit schwachem grünen Schein. Fld. mit schuppig skulptierten Längsreihen und 3 Reihen goldgrüner Grübchen; diese nehmen einen ganzen Zwischenraum in Anspruch; zwischen den primären Goldgrübchenreihen mit 3 unordentlichen geschuppten Zwischenräumen. 22–30 mm.


Vom Mai bis Oktober auf trockenen, sandigen Feldern, in Sandgruben und Gärten der Ebenen in Nord- und Mitteleuropa. Thüringen, Oldenburg, im Harz, Hamburg, Böhmen, Schlesien etc. – T. 2, Fg. 4: a Larve, b Mundteile derselben, c Käfer, d Fld., vergr.


5. Cal. reticulatum Fbr. Gedrungen gebaut, Hsch. wenig schmäler als die kurzen Fld., schwarz, OSeite und die SStücke der Br. mehr oder weniger lebhaft bronzegrün bis grünlich schwarz. 5. Glied der F. an den Seiten kahl. Fld. dicht gestreift, die Zwischenräume grob geschuppt, die primären mit gleichfarbigen, nicht auffälligen Punktgrübchen besetzt. 21–24 mm.


Westfalen, Mecklenburg, Pommern, Schlesien bis Oesterreich; dann am Nord- und Ostseestrande, selten. Soll in Pommern mehrfach zahlreich unter Rübenkraut gefunden worden sein. – T. 2, Fg. 5: a Käfer, b Fld., vergr.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 77-78.
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