70. Gattung: [193] Dromius Bon.

Rennkäfer, Rindenläufer. Von den verwandten Arten durch die fast gerade Basis des Hsch. u. von der Gattung Apristus, welche bei uns nicht vertreten ist, durch den Mangel eines Kinnzahnes u. den nicht ausgesprochen herzförmigen Hsch. abweichend; die Tr. sind einfach, die Klauen gezähnelt.


Von Dromius agilis, quadrinotatus u. quodrimaculatus sind durch Schiödte die Larven bekannt. Jene von D. agilis ist auf T. 30, Fg. 4 a abgebildet.

Die Arten leben unter Baumrinden u. auf dürrem Reisig u. trockenen Baumrinden, einige aber lieben feuchte Orte u. werden im Flussgenist u. Detritus gefunden.


Untergattungen:


1'' K. lang u. schmal, viel länger als breit; 1. FGld. verlängert, gestreckt, etwas verdickt u. fast schaftförmig. (Typus: D. longiceps Dej.)

UGattung Paradromius Fowler.

1' K. nicht, oder wenig länger als breit; 1. FGld. nicht schaftförmig verlängert, kaum länger als das dritte.

2''' Basis der Hsch. in der Mitte ungerandet; die Randung reicht aussen nur bis zur Einschnürung der MBr.; Fld. an der Basis dicht neben dem Sch. ohne umrandeten Porenpunkt, mit meist feinen, eingerissenen, deutlich punktierten Streifen, ohne Spur eines ver kürzten Skutellarstreifs; K. samt den Augen so breit als der Hsch.; Körper lang u. schmal. (Typus: D. linearis Oliv.)

UGattung Manodromius Reitt.

2'' Basis des Hsch. vollständig, fein, bis zum Sch. gerandet.

3'' Fld. an der Basis neben dem Schildchen ohne Porenpunkt; K. samt den Augen nicht ganz so breit als der Hsch.; grössere Arten. (Typus: Dr. agilis.)

UGattung Dromius in spe.

3' Fld. an der Basis neben dem Sch., mit seichtem, umrandeten Porenpunkt, ohne Spur eines Skutellarstreifs; Deckenspitzen mit 2–3 langen Tasthaaren; K. samt den Augen so breit als der Hsch., dieser mit rechtwinkelig nach aussen vortretenden HEcken. Kleine Arten. (Typus: Dr. quadrinotatus)

UGattung Calodromius Reitt.

2' Die Basis der Fld. ist in der Mitte ungerandet, die Randung reicht aussen nur bis zur Einschnürung der MBr.; Fld. an der Basis neben dem Sch. [193] am 2. Intervall mit einem seichten, umrandeten Porenpunkt; K. samt den Augen so breit als der Hsch., kleine Arten. (Typus: Dr. nigriventris.)

UGattung Dromiolus Reitt.


Untergattung: Paradromius Fowler.


Schmal, langgestreckt, wie ein Demetrias gebaut, bräunlichgelb, K. rostrot oder schwärzlich, die Naht der Fld. angedunkelt, der dunkle Teil derselben weder die Basis noch die Spitze erreichend; Schläfen des K. nach hinten verengt. 5,5–6,5 mm. – T. 30, Fg. 1. – Bayern, Preussen, Pommern, Magdeburg, selten

longiceps Dej.


Untergattung: Manodromius Reitt.


Die St. ist bis zur Mitte der Augen gerieft; rostrot, der K. manchmal braunrot, Fld. heller, mit eingerissenen, am Grunde punktierten Streifen, die Spitze angedunkelt; Mund, F.u.B. gelb. 5 mm. – T. 30, Fg. 2. – In ganz Deutschland, nicht selten

linearis Oliv.


Untergattung: Dromius s. stricto.


1'' Das 3. u. 7. Intervall der Fld. mit einer weitläufigen Reihe etwas grösserer Punkte; St. glatt; Hsch. sehr wenig breiter als lang. Rotbraun, Fld. u. Bauch schwarz oder schwarzbraun, der Mund, F.u.B. gelbrot. 6 mm. – Bei var. bimaculatus Dej. zeigen die Fld. vorne einen lichteren Flecken u. an der Spitze oft eine angedeutete Makel. – D. truncatus F. – T. 30, Fg. 4; a Larve. Deutschland, nicht selten

agilis F.

1' Nur das 7. Intervall der Fld. mit einer Reihe von Punkten neben dem 6. Streifen, der 3. nur mit einem Punkte vor der Spitze.

2'' Die St. mit Ausnahme weniger Längsrunzeln am VR. der Augen, glatt.

3'' Lebhaft rostrot; die Fld. längs den Seiten u. zur Spitze, gebräunt; Hsch. kaum breiter als lang. 5,5–6,5 mm. – (D. testaceus Er.) – Rheinprovinz, Nassau, Thüringen, Hannover, Mecklenburg, Preussen, Schlesien etc

angustus Brull.

3' Rostrot; der K.u. die Fld. pechbraun, ein unbestimmter hellerer Flecken neben der Naht vor der Mitte der letzteren heller gefärbt, manchmal ist auch der K. rostrot; Hsch. fast um ein Drittel breiter als lang. 5,5–6,5 mm. – In den schlesisch-mährischen Beskiden unter Baumrinden

v. bescidicus Reitt.

2' Die St. fast bis zum Scheitel etwas länglich verrunzelt.

4'' Fld. einfarbig braunschwarz; Hsch. wenig breiter als lang, fast quadratisch, mit gerade abgeschnittener Basis und scharfen HWinkeln, die Seiten davon parallel oder schwach ausgeschweift; schwarzbraun, F., Ts.u.B. gelbbraun. 6 mm. – Von Königsberg bis Petersburg, sehr selten

cordicollis Vorbringer1.

4' Fld. schwarz mit gelben Makeln, oder gelb mit dunklen Seiten.

5'' Hsch. wenig breiter als lang; gelbrot, der K., die Seiten der Fld. u. deren Spitze, dann der Bauch schwarz; Hsch. meist gesättigter rot. Die dunkle Färbung auf den Fld. ist manchmal nur angedeutet. 5,5–6 mm. – T. 30, Fg. 3. – Deutschland, unter Kiefernrinde, nicht häufig

marginellus Fbr.

5' Hsch. stark quer, Fld. mit hellen Makeln.

6'' Fld. schwarz, jede dicht vor der Mitte am 2. u. 3. oder 2.-4. Zwischenraume mit einer kleinen, rundlichen, braungelben Makel; K. kurz, schwach gerunzelt. Schwarz, Hsch. braun mit braunroten Rändern; Mund, F.u.B. gelbrot. 5,5–6 mm. – (D. colon Thunbg., arcticus Oliv., biguttatus Clairv.) – T. 30, Fg. 5. – In ganz Deutschland, unter Baumrinden

fenestratus Fbr.

6' Fld. schwarz, jede mit 2 gelben Makeln, eine grössere vor der Mitte rundlich, u. eine andere an der Spitze quer, eine gebuchtete Querbinde formierend; [194] Hsch. rot oder braun, mit gelben R.; Mund, F.u.B. gelb. 5–6 mm. – (D. maxillosus Geoffr. Fourcr.) – T. 30, Fg. 6: Käfer etc. – In ganz Europa, unter Baumrinden nicht selten

quadrimaculatus L.


Untergattung: Calodromius Reitt.


1'' Gld. 3–10 der F. länglich; Hsch. so lang als breit, braun mit heller roten R.; Fld. schwarz, mit einem grossen, rundlichen, gelben Flecken vor der Mitte u. einem kleineren, länglichen neben dem Nahtwinkel; Mund, F.u.B. braungelb. In seltenen Fällen fliessen die 2 gelben Flecken der Länge nach zusammen: a. biplagiatus Heyd., in noch selteneren Fällen fehlen die hinteren Makeln vollständig: a. basalis Schilsky. 3,5–4 mm. – (D. spilotus Illig., nigricornis Brull.) – T. 30, Fg. 7. – In Deutschland überall, aber nicht häufig; die erste Var. in Nassau

quadrinotatus Panz.

1' Gld. 3–10 der F. kaum länger als breit; schwarz, Hsch. breiter als lang, rot; Fld. schwarz, undeutlich ge streift, eine grosse, zackige Makel vor der Mitte, welche wohl die Seiten, nicht aber die Naht erreicht, dann eine gebuchtete Querlinie an der Spitze, blassgelb; Mund, F.u.B. gelb. 3–3,3 mm. – Bisher in unserem Gebiete aus dem Elsass bekannt

bifasciatus Dej.


Untergattung: Dromiolus Reitt.


1'' Schläfen äusserst kurz, dicht hinter den Augen stark eingeschnürt; F. ziemlich kurz, die MGld. wenig länger als breit; Fld. braunschwarz, eine grosse, dreieckige, zackige Makel vor der Mitte, die einen Ast zu den Schultern entsendet, dann eine innen nach vorne erweiterte Apikalmakel, gelb; schwarz; Hsch. braunrot; Mund, F.u.B. gelb. 3–3,5 mm. – T. 30, Fg. 8. – Kassel, Allergebiet, unter Rinden, selten

quadrisignatus Dej.

1' K. mit entwickelten, schräg nach hinten verengten Schläfen; F. schlank mit länglichen MGld.

2'' Fld. hell gefärbt, mit einer dunklen, in der Mitte nicht unterbrochenen Querbinde hinter der Mitte. Bräunlichgelb, Hsch. gelbrot, K.u. manchmal auch der Bauch schwarz.

3'' Die dunkle Binde hinter der Mitte der Fld. erreicht nicht vollständig die SRKante, der feine aufgebogene R. bleibt gelb, in der Mitte ist sie eingeengt, die äussere Erweiterung derselben erreicht nicht die Spitze; Bauch bräunlichgelb. 3–3,5 mm. – (D. fasciatus F.) – T. 30, Fg. 11. – In ganz Deutschland, aber nicht häufig

sigma Rossi.

3' Die dunkle Binde hinter der Mitte der Fld. erreicht vollständig die SRKante u. ist hier verbreitert, der verbreiterte äussere Teil der dunklen Binde erreicht nach hinten den SpitzenR.; Bauch schwärzlich. 3–3,5 mm. – (D. fasciatus Dej., notatus Schaum, oblitus Boield.) – T. 30, Fg. 10. – In ganz Mittel- u. Nordeuropa unter Nadelholzrinde nicht selten

nigriventris Thoms.

2' Fld. einfarbig braungelb, ungefleckt, höchstens die Naht in der Mitte schmal gebräunt, parallel, gestreckt; rotbraun, Hlb. schwärzlich, K. schwarz, Hsch. gelbrot, die SchGegend meistens dreieckig getrübt. 3 mm. – T. 30, Fg. 9. – In Deutschland unter Flussgenist, im westlichen Teile häufiger

melanocephalus Dej.

Fußnoten

1 Nach Zaitzew ist diese Art mit quadraticollis. Mor. identisch.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1908, S. 195.
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