165. Gattung: [194] Anthobium Steph.

Durch langes Klauengld. u. schwach erweiterte u. unten jederseits mit längeren Haaren weich bewimperte Tr. ausgezeichnet. Die Fld. stark entwickelt, oft den ganzen Hlb. bedeckend.


Die zahlreichen Arten leben im Frühjahre, oft massenhaft, in Blüten, besonders in Gebirgsgegenden. Beim S sind die Fld. fast immer abgestutzt, beim Q am Spitzenwinkel meistens ausgezogen.


A'' Fld. in beiden Geschlechtern kürzer als der Hlb.

UGattung Eusphalerum Kr.

A' Fld. wenigstens beim Q so lang oder länger als der Hlb.

UGattung Anthobium s. st.


Untergattung: Eusphalerum Kr.


1'' K. jederseits neben den Augen sehr fein der Länge nach gestrichelt.

2'' K.u. Hsch. mehr weniger spärlich, oft kaum sichtbar punktiert. Körper nicht einfarbig gelb.

3'' Hsch. auf der Scheibe mit 2 Längseindrücken. Rotgelb, der Hals, ein Längsstreif am Hsch. u. die Umgebung des Sch. braun, HBr. u. Hlb. schwarz. 3–3,5 mm. – (A. semicoleoptratum Panz.) – Mittel- u. Süddeutschland

abdominale Grav.

3' Hsch. ohne längliche Doppeleindrücke, manchmal aber mit etwas vertiefter MLinie.

4'' Scheitel (vor den Ocellen) mit 2 kräftigen Punktgrübchen. HBr. gelbrot. OS. vorherrschend gelb gefärbt. Körper ganz rotgelb, nur der Hals u. oft ein Längswisch über die Mitte der Fld. geschwärzt, beim S ausserdem der Hlb. schwarz. 3,5 mm. – T. 56, Fg. 14. – Mittel- u. Süddeutschland.

signatum Märkel.

4' Scheitel mit 2 sehr kleinen, oft undeutlichen Punktgrübchen; HBr. schwarz. Körper vorherrschend schwarz, oder braun, selten ähnlich wie signatum gefärbt.

5'' K. gelbbraun, nur am Scheitel schwarz; VBr. rot. Gelbrot, der hinterste Teil des K., die Längsmitte des Hsch., das Sch. u. meist dessen Umgebung bräunlich, HBr. u. Hlb. schwarz. F. ganz gelb, oder zur Spitze getrübt. Hsch. sehr fein punktuliert, mit scharf rechteckigen HWinkeln, Fld. stärker, dicht punktiert. 2,5–3 mm. – (A. adustum, fuscipenne Heer.) – T. 56, Fg. 15. – Nord- u. Mitteldeutschland, in Gebirgsgegenden

limbatum Er.

5' K., sowie die ganze US., mit Ausnahme der SR., schwarz.

6'' Fld. grob u. tief punktiert, Hsch. ziemlich dicht u. fein punktiert, mit angedeutetem, flachem Grübchen vor dem Sch. Schwarz, der Mund, die F. ganz oder zum grössten Teile, die schmalen S. des Hsch. u. die Fld. rotbraun; alle Schn. aussen fein bedornt. 3 mm. – (A. nigricolle Steph., triviale Er., cribrosum Heer.) – Im Frühjahre auf niederen Blüten, nicht selten.

primulae Steph.

6' Fld. weniger grob punktiert, Schn. unbedornt. Körper schwarz, Fld. manchmal braun, B. gelb.

7'' OS. dicht u. sehr fein behaart; F. zur Spitze gebräunt. 3 mm. – (A. nigrum Er.) – In Nord- u. Mitteldeutschland, selten

atrum Heer.

7' OS. kahl; F. einfarbig gelb. 2,5–4 mm. – T. 56, Fg. 12. – Nicht selten, im ganzen Gebiete

florale Panz.

2' K.u. Hsch. sehr dicht u. deutlich punktiert. Körper einfarbig rotgelb. 2,5 mm. – (A. pallidum Grav., luteum Mrsh.) – T. 56, Fg. 16: b UKf., c UL. – Nicht häufig

ophthalmicum Payk.

1' K. chagriniert, am InnenR. der Augen ohne deutliche Längsstricheln.

[195] 8'' K., Hsch u. US. schwarz. F. zur Spitze geschwärzt. Dunkle Arten.

9'' Scheitel konkav, St. vorne über den Augen mit kurzer, feiner Leiste, beim S mit scharfem Längshöcker, Ocellen einander näher stehend als zum AugenR. Hsch. des S längs der Mitte konkav, vor der Mitte mit 2 Höckerchen. Fld. dicht punktiert, schwarzbraun, B. rötlichgelb, SchlBasis dunkel. 3–4 mm. – (A. excavatum Er.) – Im Alpengebiete in den Blüten der Primeln. Bayern, Württemberg

robustum Heer.

9' Scheitel flach, St. vorne ohne erhabenes Leistchen, S ohne Höcker auf K.u. Hsch.

10'' Hsch mit mehr weniger stumpfen, aber scharf aus geprägten HWinkeln.

11'' Schwarz, Fld. manchmal dunkel pechbraun, beim Q mit spitz ausgezogenem Nahtwinkel. 2–2,5 mm. – (A. ranunculi Grav., picipenne Steph., paludosum Heer, appendiculatum Heer, brevicolle Heer.) – T. 56, Fg. 13. – Häufig

minutum F.

11' Schwarz, Hsch. schmal rötlich gerandet, Fld. hell bräunlichgelb, Nahtwinkel des Q ganz kurz ausgezogen. 2–2,5 mm. – (A. flavipenne Er.) – Schlesien: in den Sudeten.

lapponicum Mnnh.

10' Hsch. mit ganz abgerundeten HWinkeln, glänzend beim S, matt chagriniert beim Q. Schwarz, Fld. dunkelbraun, mit gelb gerandeter Spitze, letztere beim Q abgeschrägt. Spitze des Hlb. gelbrot, FBasis u.B. gelb. 2–2,5 mm. – In Tirol u. vielleicht auch in Bayern

nitidicolle Baudi.

8' K.u. Hsch. gelbrot. Gelbe Arten, manchmal mit dunkler Br. u. schwarzem Hlb.

12'' Grösser, von schlanker Form, F. gelb, mit 5–6 grösseren nicht queren Endgld. Hsch. schmäler als die Fld., quer mit rechteckigen HWinkeln, die Scheibe mit 2 sehr undeutlichen Längsdepressionen, Fld. dicht punktiert, an der Spitze beim S u. Q etwas abgeschrägt. Gelbrot, der Hals dunkel, die HBr. beim S schwärzlich. 2,5–3 mm. – Böhmen, Sudeten, Beskiden.

aucupariae Kiesw.

12' Meist kleinere Arten, mit zur Spitze geschwärzten Endgld., oder die F. sind gelb u. kurz, die vorletzten Keulengld. quer.

13'' HBr. schwarz; F. zur Spitze angedunkelt.

14'' OS., besonders der Hsch. äusserst fein behaart. Hsch. wenig schmäler als die Fld., etwas gewölbt, meist mit feiner MLinie. Rotgelb, der Hals, das Sch., die HBr. u. der Hlb. schwarz; F. zur Spitze dunkel. 2,2–2,5 mm. – (A. mucronatum, testaceum Boisd., scutellare Er.) – Selten.

torquatum Mrsh.

14' OS. des VKörpers kahl. Rotgelb, Hlb. u. HBr. schwarz, beim Q der Hlb. an der Basis gelb, die Spitze schwarz. Die Ocellen stehen am Scheitel viel weiter voneinander entfernt, als von den Augen. 1,5–2 mm. – (A.. torquatum Kr. non Mrsh., collare Crotch., punctulatum Rey.) – Nassau, Westfalen, Mähren

Marshami Fauv.

13' HBr. gelb.

15'' Hsch. mit 2 seichten Längseindrücken. Klein, gelb, die F. gegen die Spitze gebräunt, Hlb. beim S schwarz, beim Q braun. 1,5–2 mm. – (A. obliquum Rey.) – Nach Schilsky in Westfalen.

rhododendri Baudi.

15' Hsch. ohne dorsale Doppeleindrücke.

16'' K.u. Hsch. ganz matt, flach, HWinkel fast abgerundet. Blassgelb, Hlb. des S schwarz. 1,5–2 mm. – (A. testaceum Grav., silesiacum Letzn.) – Sehr häufig auf blühenden Sträuchern

sorbi Gyll.

16' Hsch. schwach, aber deutlich glänzend, gewölbter, die HWinkel stumpf, aber scharfeckig. Gelbrot, Fld. gelb, Hlb. des S schwarz, nie rot, beim Q zum Teile braun. 1,5–2 mm. – (A. sorbi Letzn. non Gyll.) – Bayern, Westdeutschland, Hessen, Schlesien, Beskiden

rectangulum Fauv.


[196] Untergattung: Anthobium in sp.


1'' K.u. Hsch. schwarz. Hlb. beim S schwarz mit rotgelber Spitze, beim Q rot oder braungelb.

2'' K.u. Hsch. chagriniert, stark matt, kaum sichtbar, Fld. nur fein punktuliert, letztere auch matt, braun mit helleren R., oder ganz gelbbraun: a. luteipenne Er., FldNaht des Q lang, stumpf u. allmählich, nicht wie bei minutum seitlich zur Verlängerung, ausgebuchtet. 2–2,5 mm. – (A. montanum Er., alpestre Motsch., subjectum Rey.) – T. 56, Fg. 18. – Im gebirgigen Teile von Deutschland, nicht selten in alpiner Region

alpinum Heer.

2' K.u. Hsch. chagriniert, schwach glänzend, kaum sichtbar, Fld. ziemlich stark u. dicht punktiert, glänzend, beim Q ähnlich gestaltet wie die vorige Art. Schwarz, die Fld. braun, oft mit etwas hellerer Spitze, die F.u.B. gelbrot. 1,5–2,5 mm. – (A. nivale Heer, difficile Rosenh., longulum Kiesw., longiusculum Gem.) – T. 56, Fg. 19. – Wie das vorige im Gebirge, in höherer Region

anale Er.

1' K.u. Hsch. gelb oder blass bräunlichgelb. Hlb. beim S schwarz mit rötlichgelber Spitze, beim Q braungelb.

3'' K.u. Hsch. vollständig matt, glanzlos u. kaum erkennbar punktiert; Fld. deutlich punktiert, OS. ausserordentlich fein, wenig sichtbar behaart. Gelb, beim S der Hals getrübt, Hlb. an der Basis dunkel. 1,5–2,3 mm. – (A. puberulum Kiesw.) – Soll im Allergebiet vorkommen; sonst in den Alpen.

pallens Heer.

3' K.u. Hsch. matt, fettglänzend, letzterer erkennbar punktuliert, OS. vollständig kahl.

4'' Die HBr. schwarz oder dunkelbraun. Gelbrot, meistens der Hals, die Umgebung des Sch., manchmal auch die Spitze der F.u. die Scheibe des Hsch. schwach getrübt. 2–2,3 mm. – (A. sordidulum Kr., macropterum Rey.) – In Westdeutschland

montivagum Heer.

4' Die HBr. gelb. Körper gelb oder bräunlichgelb, Hlb. beim S dunkel mit rotgelber Spitze.

5'' Fld. ziemlich weitläufig punktiert. 1,5–2 mm. – (A. laevipenne Baudi.) – Rheinprovinz, Hessen, Nassau, Westfalen, Thüringen

stramineum Kr.

5' Fld. dicht punktiert.

6'' Fld. beim Q mit kaum vorgezogenem, wenig abgeschrägtem Nahtwinkel. 2,5–3 mm. – (A. Imhoffi Heer.) – T. 58, Fg. 17. – In subalpiner Region sehr häufig

longipenne Er.

6' Fld. beim Q mit lang ausgezogenem, zugespitztem Nahtwinkel, die Spitze etwas abgestumpft. 2–2,5 mm. – Bayern, selten

palligerum Kiesw.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 194-197.
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