108. Gattung: [136] Xantholinus Serv.

F. länger als der K.K. vorne mit 2 kurzen Längsfurchen. OKf. aussen gefurcht. Augen klein, nicht vorstehend. Hsch. mit 2 dorsalen Punktreihen. Fld. kaum breiter als der Hsch., Tr. kürzer als die Schn.


Die Arten halten sich unter faulenden Pflanzenstoffen, im Dünger, im Mulme, unter Rinden auf u. leben vom Raube, sowie ihre Larven.


1'' Die SR.-Linie des Hsch. nur im hinteren Drittel seitlich gelegen; sie wendet sich schon hinter der Mitte (nach vorne verlaufend) auf die US. u. reicht daselbst bis an den VR. der VHü:


(109.) Untergattung: Nudobius Thoms1.


Schwarz, Fld. rotbraun, F. dunkelbraun, B. rot. 6,5–8 mm. (X. rufipennis Redtb.) In Gebirgsgegenden unter Fichtenrinde, ziemlich selten. – T. 50, Fg. 6: a Larve. b Puppe.

lentus Grav.


1' Die SR.-Linie des Hsch. von hinten nach vorne bis zum vorderen Drittel reichend u. von da erst auf die US. gewendet u. dort fast bis zum VR. verlaufend.

2'' Die S. des K. (Schläfen) sind dicht u. stark punktiert, die Punktur ist durch einen von den Augen gerade nach hinten gerichteten glatten Längswulst geteilt:


Untergattung: Gyrohypnus Steph.


3'' Hsch. mit 5–6 Punkten in den 2 Dorsalreihen.

4'' Grösser, breiter, Körper schwarz, F. bis auf das erste dunkle Gld. u.B. braun, Punkte des Hsch. grob, Augen grösser, die Schläfen 21/2mal so lang als die Augen. X. Thomsoni Schwarz ist eine heller braungefärbte, gewöhnlich kleinere Form dieser Art. 6,5–7,5 mm. – (X. elongatus Geoffr., fracticornis Müll., ater Steph., obscurus Steph., morio Reitt., melanarius Fauv., Haroldi Reitt.) – T. 50, Fg. 7. – Häufig.

punctulatus Payk.

4' Kleiner, schmäler, Körper schwarzbraun, F. rostrot, das erste Gld. schwarz, B. bräunlichrot, die Punkte des Hsch. weniger stark; Augen klein, die Schläfen reichlich 3mal so lang als die Augen. 5,5–6 mm. – (X. confusus Muls., picipes Thoms.) – Bei Ameisen, Formica rufa u. pratensis, dann bei Lasius fuliginosus; selten.

atratus Heer.

3' Hsch. mit 8–12 Punkten in den Dorsalreihen. Schwarz, Fld. pechbraun, F.u.B. rostrot. Hsch. am Grunde (bei stärkerer Vergrösserung sichtbar) querwellig schraffiert, oder seltener glatt: v. nitidicollis nov. L. 6–7 mm. – (X. ochraceus Gyll.) – Nicht selten.

angustatus Steph.

[136] 2' Die S. des K. einfach punktiert, glänzend; ohne glatten Längswulst hinter den Augen.

5'' Die 2 haartragenden Porenpunkte der St. zwischen den Augen, in welche die äusseren vom InnenR. der Augen schräg nach innen gerichteten Furchen einmünden, stehen voneinander doppelt so weit entfernt, als von den Augen. FSchaft den HR. der Augen nicht ganz erreichend. K. fast quadrangulär:


Untergattung: Metacyclinus Reitt.


6'' K. jederseits mit einzelnen groben u. zahlreichen feinen Punkten besetzt. Grosse Arten.

7'' Die groben Punkte des K. sind zahlreich, die SFurchen von den Augen nach hinten schräg gestellt, Basis der Fld. nicht angedunkelt, die Verbindungshaut der einzelnen Hlb.-Tergite dunkelbraun. Schwarz, Fld. rot, selten gelb, F.u.B. dunkel rostbraun oder schwärzlich, manchmal mit schwarzen Schl., Tr. rostrot; selten sind die Beine einfarbig rot: v. merdarius Nordm. 10–14 mm. – (X. nitidus Panz., cruentatus Mrsh., occidentalis Waltl.) – T. 50, Fg. 8. – Bei uns nicht häufig.

glabratus Grav.

7' Die groben Punkte des K. sehr spärlich vorhanden; die SFurche von den Augen nach hinten äusserst schräg gestellt, fast horizontal; Basis der Fld. um das Sch. leicht angedunkelt, die Verbindungshaut der Hlb.-Tergite gelb. Schwarz, Fld. gelb, F., Ts.u.B. rotgelb. 8–10,5 mm. – (X. cadaverinus Boisd., ochropterus Nordm.) – Selten. Im nördlichen u. östlichen Teile Deutschlands.

relucens Grav.

6' K. jederseits mit gleichartigen, spärlichen Punkten besetzt. Fld. nur mit 3 Punktreihen u. dazwischen mit einzelnen Pünktchen besetzt, an den S. glatt, hinter den Schultern an der SKante mit einer regelmässigen Punktreihe u. einer zweiten auf den Epipleuren. Körper kleiner u. auffallend glatt. Schwarz, F.u.B. braun, Fld. etwas länger als der Hsch., rot (Stammform); oder dunkel, die Schulterwinkel u. die Spitze braunrot oder gelbrot: v. angularis Gnglb. 6,5–7 mm. – (X. rotundicollis Steph.) – T. 50, Fg. 9. – In Deutschland selten.

glaber Nordm.

5' Die 2 Porenpunkte der St. zwischen den Augen, in welche die äusseren, von den Augen schräg nach innen u. hinten gerichteten Furchen einmünden, sind voneinander nicht weiter entfernt als von den Augen. Der FSchaft mindestens den HR. der Augen erreichend.

8'' Das sechste Hlb.-Tergit am SpitzenR. mit sehr feinem, weissem Hautsaume. Körper geflügelt, Augen normal entwickelt.

9'' Hsch. parallelseitig, nach vorne nicht erweitert. Körper gewölbt, parallel, bunt gefärbt, die vorderen Hlb.-Tergite (2–5) vor der Mitte hinter den strichförmigen Basalfurchen mit tiefer, an den S. verflachter Querimpression:


Untergattung: Milichilinus Reitt.


Schwarz, glänzend, F., Ts., B., Hsch. u. Hlb. rot, die 2 letzten Tergite des letzteren schwarz. 7,5–9 mm. – Nach Schilsky in Ostdeutschland, wahrscheinlich in Bayern aufzufinden.

decorus Er.


9' Hsch. nach vorne deutlich erweitert, die Hlb.-Tergite hinter den strichförmigen Basalquerfurchen ohne Querimpression:


Untergattung: Xantholinus in spe.


10'' K.u. Hsch. mit metallischem Erzschein, oder wenigstens der K. mit Bronzeglanz.

11'' K. kaum breiter als der Hsch., von dem VR. der Augen bis zur Halsabschnürung [137] viel länger als breit, ziemlich parallel, die Schläfenwinkel kurz abgerundet.

12'' Hsch. an den S. mit dichter, verworrener Punktur. Schwarz, der ganze VKörper mit Bronzeglanz, die Fld. dunkelbraun, mit Erzschein, die Hlb.-Tergite einfarbig dunkel, die F.u.B. braunrot. Oft ist der Körper fast schwarz, die FBasis u. die Schl. ebenfalls dunkel. 5–8,5 mm. – (X. longiceps Grav., multipunctatus Thoms.) – In der ganzen paläarktischen Region, häufig.

linearis Oliv.

12' Hsch. an den S. mit der normalen, vorn hakenförmig umgebogenen Punktlinie, am Grunde fast glatt. Dunkler gefärbt, gestreckter, Fld. bronzeschwarz, stärker punktiert, erstes FGld. dunkelbraun, B. oft dunkel. – (X. elongatus Heer., laevigatus Jakobs.) – Seltener.

v. longiventris Heer.

11' K. kürzer eiförmig, hinten merklich breiter als der Hsch., vom VRande der Augen bis zur Halsabschnürung wenig länger als breit, die hinten breiteren Backen (Schläfen) mit dem HR. breit verrundet: Fld. braunrot oder gelbbraun, mit Bronzeglanz.

13'' K.u. Hsch. schwarz mit Bronzeglanz, Fld. rot, dicht punktiert, kaum kürzer als der Hsch., Hlb.-Tergit 7 u. 8 am SpitzenR. u. 9 ganz gelbbraun, FBasis u. Spitze, dann die B. rot. Hsch. innen neben den dorsalen Punktreihen am hinteren Teile mit einigen überzähligen Punkten. Sehr grosse, an Othius fulvipennis erinnernde Art. 13–14 mm. – In Pommern u. Böhmen, selten.

procerus Er.

13' K.u. Hsch. mit Bronzeglanz, K. schwarz, Hsch. schwarzbraun, meist mit rötlichen Rändern, Fld. wenig kürzer als der Hsch., Hsch. u. Hlb. braun, einfarbig ohne deutliche hellere Ränder2. 7–9 mm. – T. 50, Fg. 12. – Im Geniste der Ostrawitzaauen um Paskau, bei Ueberschwemmungen häufig. Deutschland, nicht selten.

distans Rey3.

10' OS. ohne Bronzeglanz oder Erzschein. F. ganz oder zum grössten Teile, B. immer gelbrot. Hsch. lebhaft rot, höchstens an der Basis dunkler, Fld. rot oder braunrot, kaum so lang als der Hsch.

14'' K.u. Hlb. tief schwarz, Hsch. u. Fld. rot, letztere stark u. dicht punktiert, 7. u. 8. Hlb.-Tergit bei der Stammform mit braunrotem HR.; bei unseren Stücken ganz schwarz. 8,3–11 mm. – (X. elegans Er., non Oliv., semirufus Reitt.) – Die Stammform in Südfrankreich, Spanien u. Turkestan, die Var. im Anspülicht der Ostrawitza bei Paskau (Mähren).

meridionalis Nordm. v. paskoviensis Reitt.

14' K. schwarz, Hsch. rot, an der Basis meist immer angedunkelt, Fld. gelbrot, dicht u. stark punktiert, die Punktur fast von der Stärke jener des Hsch., Hlb. schwarzbraun, Tergit 7 an der Spitze, 8 an der Basis u. Spitze rotbraun. Manchmal ist der grösste Teil des K. rot: a. laeticeps Reitt. 7,5–11 mm. – (X. elegans Oliv., affinis Marsh.) – T. 50, Fg. 11: b UKf., c UL. – Bei uns häufig.

tricolor F.

8' Das sechste Hlb.-Tergit an seinem SpitzenR. oft heller gefärbt, aber ohne feinen weissen Hautsaum; Fld. stets beträchtlich kürzer als der Hsch. Körper ungeflügelt, Augen klein.


Untergattung: Typhlolinus nov.


K. schwarz oder dunkelbraun, Hsch. hellrot oder bräunlichrot, Fld. gelbbraun, ohne Erzschein, Hlb. braun, FBasis u. Spitze rötlich, oder einfarbig [138] braunrot, B. rotgelb. 7–10 mm. – Ungarn: Komitat Marmarosch im Norden; Banat im Süden. Mit distans nahe verwandt u. damit, wie bei Eppelsheim, vielleicht konfundiert.

(hungaricus Reitt.)

Fußnoten

1 Wurde bisher als Gattung genommen; sie würde dann als 109. zu bezeichnen sein.


2 Man verwechsle nicht damit die heller gefärbten Verbindungshäute, wie sie bei ausgestrecktem Hlb. sichtbar sind.


3 X. rufipennis Er. (s.T. 50, Fg. 10), den Schilsky als in Deutschland vorkommend anführt, ist eine Art des Südens u. die Patriaangaben beruhen auf einer Verwechselung mit einer anderen Art.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 139.
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