31. Gattung: [256] Agathidium Illiger.

S.u. HR. des Hsch. miteinander vollkommen abgerundet, ohne angedeutete HWinkel. F. mit 3gliederiger Keule, Gld. 7 aber manchmal stwas grösser als 6. Die Augen länglich u. schräg gestellt, die SR.-Linie des K. setzt sich auf die Schläfen fort. Fld. ohne Spuren von Punktreihen, Kugelvermögen mehr weniger vollständig vorhanden.


Perris beschrieb die Larve von A. seminulum, Schiödte von mandibulare. Sie leben hauptsächlich an Schleimpilzen.

Die Arten findet man unter der verpilzten Rinde abgestorbener Bäume und an Baumstöcken, sowie unter verpilztem, faulendem Laube, im Süden im gärenden Safte der faulenden Opuntia-Blätter.

Alle Arten haben mehr weniger gelbrote F.u.B., welche Angaben nicht wiederholt werden.


Untergattungen:


1'' Fld. mit flach abgerundeten Schultern. Kugelvermögen vollständig. OKf. des S einfach. HSchl. beim S innen an der Spitze oft gewinkelt oder kurz gezahnt. Tr. beim Q mit 5, 4, 4 Gld.

Cyphoceble Thoms.

1' Fld. mit deutlichen, stumpfen Schulterwinkeln. Kugelvermögen unvollständig. Der linke OKf. beim S oft vergrössert oder mit einem Hörnchen bewaffnet. Tr. des Q mit 5, 4, 4 oder 4, 4, 4 Gld.

[256] 2'' K. hinter den Augen unmittelbar verengt

Neoceble Gozis.

2' K. hinter den Augen mit deutlich entwickelten Schläfen u. dann erst verengt

Saccoceble Gozis.


Untergattung: Cyphoceble Thoms.


1'' Fld. hinten mit einem bis zur Mitte reichendem Nahtstreifen.

2'' Rot, Fld. schwarz, FKeule getrübt, Fld. langeiförmig, viel länger als zusammen breit. 2–2,7 mm. – T. 63, Fg. 14. – Unter verpilzten Nadelholzrinden

nigripenne Kugel.

2' Einfarbig schwarz oder braun. Fld. kurz, wenig länger als zusammen breit, deutlich punktiert. F. einfarbig rostrot.

3'' Gld. 3 der F. langgestreckt, so lang als die 3 nächsten Gld. zusammen. Schultern einen breit abgerundeten, stumpfen Winkel bildend. Die breiteste Stelle des Hsch. liegt hinter der Mitte. Grössere Art. 2,5–3,2 mm. – (A. rufipes Steph.) – T. 63, Fg. 15. – Nicht selten

atrum Payk.

3' Gld. 3 nur doppelt so lang als breit u. so lang als die 2 nächstfolgenden Gld. zusammen. Schulter im flachen Bogen vollständig verrundet. Die breiteste Stelle des Hsch. liegt etwas vor der Mitte. Kleinere Art. 2–2,5 mm. – T. 63, Fg. 16. – Häufig

seminulum L.

1' Fld. ohne Nahtstreifen, oder ein solcher ist nur bei badium an der Spitze kurz angedeutet.

4'' Ein Nahtstreifen ist an der Spitze schwach ausgeprägt. Braunrot bis braunschwarz, die 2 vorletzten FGld. meistens dunkler. 1,8–2,5 mm. – Dem seminulum ähnlich. – Häufig

badium Er.

4' Ein Nahtstreifen ist auch an der Spitze nicht vorhanden.

5'' Fld. mit deutlicher Punktur, stark glänzend. Gld. 3 der einfarbig rostgelben F. langgestreckt, so lang als die 3 nachfolgenden zusammen.

6'' Augen vortretend, von oben gesehen, doppelt länger als breit. Hsch. des S auf der US. vor der Spitze abgeschrägt u. vor ihr mit einem 3eckigen Zahne. 2–3 mm. – Tirol, Bayern

dentatum Muls.

6' Augen sehr schmal, von oben gesehen, als feiner SWulst des K. erscheinend, kaum vortretend. HSchl. des S an der Spitze der US. in einen scharfen 3eckigen Zahn ausgezogen. 2,5–3,2 mm. – Böhmerwald.

bohemicum Reitt.

5' Fld. nicht punktiert, erloschen hautartig chagriniert, mattglänzend. Die 2 vorletzten FGld. meist dunkler, Gld. 3 ziemlich kurz, nicht doppelt so lang als 2. 1,8–2,3 mm. – Häufig

laevigatum Er.


Untergattung: Neoceble Gozis.


1'' Fld. ohne Suturalstreifen. Tr. der Q mit 4, 4, 4 Gld.

2'' Fld. glatt, unpunktiert. Hierher banaticum, aglyptoides Reitt. u. nudum Hampe, die bei uns nicht vorkommen.

2' Fld. punktiert. Schwarz, die Spitze der Fld., sowie die SR. des Hsch. rötlich, die 2 ersten Gld. der FKeule dunkel. 2–2,3 mm. – (A. orbiculatum Gyll.) – T. 63, Fg. 17. – Nicht häufig

marginatum Strm.

1' Fld. mit von der Spitze bis gegen die Mitte reichendem, meist der Naht stark genähertem Nahtstreifen.

3'' 3. FGld. höchstens um die Hälfte länger als das 2., Tr. des Q mit 4, 4, 4 Gld.

4'' Die ganze OS. deutlich, ziemlich dicht u. recht fein punktiert. Schwarz, glänzend, die R. des Hsch. u. die hintere Hälfte der Fld. rot; die 2 vorletzten Gld. der F. schwärzlich. 1,8–2,2 mm. – Westfalen, Hanau, Preussen, sehr selten. (Auch in Zentral-Spanien.)

haemorrhoum Er.

4' Hsch. fast glatt, Fld. nur höchst fein, wenig deutlich punktiert.

[257] 5'' VR. des KSch. vorne tiefer u. schmäler ausgerandet, die Ausrandung nimmt wenig mehr als ein Drittel des zwischen den Augen gemessenen VR. ein u. ist im Grunde geradlinig. Schwarz, die R. des Hsch. u. die Spitze der Fld. rotbraun durchscheinend, oft auch die Mitte des K., selten der ganze Körper rotbraun, die 2 vorletzten Gld. der F. dunkel. 2 mm. – (A. piceum Thoms., polonicum Wankow., clypeatum Sharp.) – Im nördlichen Teile von Europa u. Asien, bei uns selten

confusum Bris.

5' VR. des KSch. vorne sehr seicht u. viel breiter ausgebuchtet, oder gerade abgestutzt, die flache Ausrandung nimmt 2/3 des StRaumes in Anspruch. Körper hell gefärbt mit verdunkelten Stellen.

6'' Fld. fein u. weitläufig punktiert, die 3 letzten FGld. dunkel, höchstens die Spitze des letzten gelb. Gelbrot, der K. mit Ausnahme der Mundpartie, 2 genäherte oder fast verschmolzene Flecken auf dem Hsch., eine grosse, gemeinschaftliche Makel auf der Naht der Fld., dann die S. der letzteren von der Basis bis zur Mitte schwarz. 2 mm. – Lithauen; vielleicht auch in Ostdeutschland aufzufinden

pulchellum Wankow.

6' Fld. glatt, an den F. die 2 vorletzten Gld. angedunkelt. Braunrot oder braungelb, mit brauner Scheibe des Hsch. u. der Fld., helle Stücke haben die Umgebung des Sch. u. der Schulterecken braun, oder sind ganz hell gelbrot: a. pallidum Gyll. 2–2,5 mm. – Weit verbreitet, aber nicht häufig.

varians Beck.

3' Gld. 3 der F. doppelt so lang als das 2., dieses kaum länger als breit. Tr. beim Q 5, 4, 4gliederig; linker OKf. des S mehr weniger verdickt oder gehörnt.

7'' Fld. äusserst fein u. weitläufig punktiert, fast glatt erscheinend. Die 2 vorletzten Gld. der F. angedunkelt.

8'' Grösser, 3. Gld. der F. reichlich doppelt so lang als das 2. Schwarz, die R. des Hsch., u. meist auch die Spitze der Fld. etwas heller rotbraun durchscheinend. Linker OKf. beim S mehr weniger gehörnt. 2–2,5 mm. – T. 63, Fg. 18. – Nicht häufig

mandibulare Strm.

8' Klein, 3. Gld. der F. kaum ganz doppelt so lang als das 2. Schwarz, die schmalen R. des Hsch. braunrot, der linke OKf. beim S verdickt, oft mit schräg aufgebogener Spitze. 1,5–1,8 mm. – (A. rotundulum Reitt., Reitteri Gnglb., confusum Seidl. non Bris.) – Mitteleuropa, Beskiden, auch im Kaukasus.

sphaerulum Reitt.

7' K.u. Fld. fein aber sehr deutlich punktiert.

9'' F. einfarbig gelbrot; Fld. sehr fein punktiert; der Nahtstreif nach vorne kaum die Mitte erreichend. Schwarz, die R. des Hsch. u. oft auch die Spitze der Fld. etwas rötlich durchscheinend. Der linke OKf. des S scharf zugespitzt. – 2–2,3 mm. – (A. globosum Muls., convexum Sharp.) – Sehr selten

piceum Er.

9' Die 2 vorletzten Gld. der F. dunkel; Fld. sehr ausgesprochen stärker punktiert, der Nahtstreifen nach vorne meist die Mitte überragend. Schwarz, die R. des Hsch. u. oft auch die Spitze der Fld. etwas rötlich, seltener einfarbig rotbraun: a. bescidicum Reitt. – 1,5–2,1 mm. – Bei uns in Gebirgswäldern, selten

rotundatum Gyll.


Untergattung: Saccoceble Gozis.


Fld. hinten mit einem wenigstens bis zur Mitte reichenden Nahtstreifen.


1'' Einfarbig schwarze oder rostrote Arten. KSch. nicht abgesetzt. Fld. fein, einfach punktiert, am Grunde glatt. Linker OKf. des S nicht gehörnt.

2'' Kugelig eiförmig, OS. schwarz, die R. des Hsch. heller braun, FKeule angedunkelt, die 2 vorletzten Gld. schwach quer. Selten ist der ganze Käfer [258] bis auf die geschwärzten 2 vorletzten Gld. rostrot: a. rubicundum Reitt. 3–4 mm. – (A. staphylaeum Gyll.) – T. 63, Fg. 20. – Selten.

nigrinum Strm.

2' Kleiner, längeroval, ebenso gefärbt, die 2 vorletzten Gld. stark quer. 2,5 mm. – In Schweden, Finnland, Schweiz, Tirol u. wohl auch in Deutschland aufzufinden. Bei uns im Gebirge zu erwarten

arcticum Thoms.

1' OS. bunt gefärbt, Fld. rot oder gelb, die Naht, Spitze u. der SR. schwarz. Linker OKf. des S gehörnt.

3'' KSch. durch eine gebogene (beim S in der Mitte etwas höckerartig aufgetriebene) Linie von der St. abgesetzt. K.u. Hsch. mikroskopisch fein chagriniert, Fld. fein, doppelt punktiert, rostbraun, die R. des Hsch. u. die Fld. gelbrot oder rostrot; ihre Naht, die Spitze u. der SR. sowie die FKeule dunkel. 2,5–3,5 mm. – Im Gebirge. Hessen, Schlesien, selten.

discoideum Er.

3' KSch. nicht deutlich abgesetzt. OS. glatt, kaum sichtbar punktiert, fast glatt, schwarz, die R. des Hsch., oder der ganze Hsch., dann eine die Spitze nicht ganz erreichende Längsbinde in der Mitte rot, die 2 vorletzten Gld. der FKeule geschwärzt. Wangen hinter den Augen ganz kurz. 2–2,6 mm. – (A. vittatum Motsch.) – T. 63, Fg. 19. – Preussen, Kassel, Schlesien, sehr selten. In Gebirgswäldern

plagiatum Gyll.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 256-259.
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