11. Gattung: [187] Anthaxia Eschsch.

Ausgezeichnet durch abgeflachten Körper, gerade abgeschnittene Basis des Hsch., die irregulär punktulierten Fld. u. das dreieckige Sch.


Die Larvenleben in verschiedenen Laub- u. Nadelhölzern unter der Rinde u. benagen auch die OFläche des Holzes; die Puppenwiege liegt gewöhnlich in einem schrägen Loch des Holzes (Fg. 60, Larve).

Die zahlreichen Arten dieser Gattung leben vorzugsweise in der paläarktischen Region u. sind namentlich in den Uferländern des Mittelmeeres reich vertreten.


1'' SR. der Fld. hinter den Schultern mit einer ausgeschweiften Ausrandung, u. von da zur Spitze stark verengt, daselbst die SR. des Bauches unbedeckt u. von oben sichtbar.

2'' F. flachgedrückt, die Gld. nach beiden S., beim S viel stärker erweitert, die Gld. beim S fast in der Mitte, beim Q nahe dem OR. eingefügt. HSchl. beim S oft verdickt, u. die Schn, oft in besonderer Weise ausgezeichnet. K., die S. des Hsch. u. die B. lang, hell, wollig behaart. Fld. auf der Scheibe ohne Eindrücke:


  • Fg. 60. Larve von Anthaxia
    Fg. 60. Larve von Anthaxia

Untergattung: Cratomerus Sol.


Gross, S grünmetallisch, die VSchl. auf der VS. mit grossem, purpurrotem Flecken, Hsch. oft mit 2 angedeuteten dunkleren Längsbinden; Q unten purpurrot, oben dunkelgrün oder blau, der K.u. die breite S. des Hsch. purpurrot, die Scheibe des letzteren in der Mitte mit einem schmalen grünen Längsstreifen. 9–15 mm. – (A. cyanicornis Oliv. S, femorata Vill. S, trochilus F. Q.) – T. 119, Fg. 2. Im südlichen Mähren,

hungarica Scop.


2' F. einfach, vom 3. oder 4. Gld. an nach aussen schwach sägeartig erweitert, die Gld. an der OKante aneinandergefügt. HSchl. auch beim S nicht verdickt. Der SR. der Fld. ist gegen die Spitze samt der letzteren sehr fein zähnchenartig gekerbt, nicht glattrandig:


Untergattung: Haplanthaxia nov.


3'' Hsch. mit runden, gleichartigen, genetzten Augenmaschen, die in der Mitte ein Körnchen haben u. auch längs der Mitte wie an den S. gestaltet sind. Körper grün: a. chamomillae Mnnh. S, oder die Fld. meistens blass rötlich golden (Stammf.). 6,5 mm. – (A. chlorocephala Luc.) – Hessen. Rheinprovinz

cichorii Oliv.

3' Hsch. auf geätztem Grunde mit sehr dichten, kleineren, rundlichen Augenmaschen, welche längs der Mitte kleiner, eckig u. verschwommen sind; die punktförmigen Körnchen sind undeutlich oder fehlen den mittleren Augenmaschen. Körper grün oder erzfarbig.

4'' Grün oder bräunlich grün, FldSpitze deutlich fein gezähnelt, Analsternit am SpitzenR. tief gefurcht. 4–6 mm. – Hessen, Rheinprovinz.

millefolii Fbr.

[187] 4' Dunkel bronzefarbig oder dunkel kupferbraun, US. heller erzfarbig, FldSpitzenR. kaum sichtbar gekerbt, Analsternit schnabelförmig verschmälert, am SpitzenR. ungefurcht. 4,5–7 mm. – (A. aerea Rey.) – Nassau. Rheinprovinz; selten

inculta Grm.

1' SR. der Fld. hinter den Schultern nicht deutlich ausgeschweift, die Fld. bedecken seitlich vollständig den Hlb.:


Untergattung: Anthaxia s. str.


5'' Grün metallisch, oder blau, oder mehrfarbig.

6'' Hsch. mit weisser abstehender, wolliger Behaarung, ohne Eindrücke, US. u.B. lang wollig behaart. Grössere Arten. (HR. der St. nur so breit als der Querdurchmesser der Augen.)

7'' US. rötlich bronzefarben oder messingglänzend, OS. dunkel goldgrün, die Fld. seltener erzschwarz: a. senicula Schrk. (Hanaki Küst.), stets mit purpurrotem SR., Sch. grün. 10–12 mm. – (A. deaurata Gmel., auricolor Hrbst.) Ostdeutschland, Magdeburg, Dessau, sehr selten

aurulenta Fbr.

7' US. goldrot, K.u.H. grün, letzterer mit 2 schwärzlichen Längsbinden, Fld. erzschwarz. 9–11 mm. – (A. elongatula Schrnk.) – T. 119, Fg. 3. – Im Frühjahre, in anbrüchigen Rüsterstammen, die Käfer oft auf Ulmenblättern.

manca Fbr.

6' Hsch. ohne oder nur mit feiner, anliegender Behaarung, selten aufstehend wollig behaart, dann aber hat der Hsch. die dieser Gruppe zukommenden Eindrücke an den S., oder eine breite MFurche.

8'' St. lang, abstehend, weiss, wollig behaart. (Hsch. grün oder blau mit 2 schwarzen Längsflecken.)

9'' Hsch. mit breiter MFurche, an den S. schwach gerundet, längs der Mitte mit spärlichen querrunzeligen Maschen. Grün oder blau, Sch. dunkel, Fld. purpurrot, die Basis u. der vordere Teil der Naht schmal metallisch grün, die Scheiben neben der Naht mit einem gebogenen, blauschwarzen, hinter der Mitte makelartig verbreiterten Längsstreifen u. einem blauschwarzen Längsfleckchen an den S. hinter den Schultern. 8–10 mm. – (A. fulminans Schrnk., fulminatrix Hrbst.) – T. 119, Fg. 4. – Im mittleren u. südlichen Deutschland an Kirschbäumen, selten

candens Panz.

9' Hsch. nur mit angedeuteter MLinie, die S. stark gerundet u. hinter der Mitte meist ein wenig gewinkelt, die Scheibe vor der MLinie mit feinen u. dichten, im Bogen gerundeten Riefen. Grün oder blau, Hsch. mit zwei schwarzen Flecken, Fld. uneben, purpurrot, die Basis im Dreieck grün oder blau, gewöhnlich golden begrenzt, manchmal erreicht die grüne Färbung die Mitte der Naht: a. Croesus Villers (semicuprea Küst.) – T. 119, Fg. 5. – Bei uns selten; die var. im Elsass

salicis Fabr.

8' St. kahl oder fein, anliegend behaart.

10'' Hsch. jederseits mit einer sehr grossen u. tiefen glatten, nur von Längsstreifen durchzogenen Grube. S grün oder blau, Hsch. mit 2 mehr weniger deutlichen dunklen Längsflecken, Q wie das S, aber die Fld. purpurrot, die Basis u. der vordere Teil der Naht grün gefärbt.

11'' Fld. an der Spitze längs dem SR. mit groben Punkten besetzt u. daneben dorsalwärts noch mit einer kurzen groben Punktreihe; oft ist die ganze Spitze von grubigen Punkten zerstochen. Ganz blaue Stücke sind: a. azurescens Lap. 5,5 mm. – (A. nitida Rossi, nitens F., foveolata Hrbst., fulgens Hst., dorsalis Lap.) – Auf Blüten

fulgurans Schrk.

11' Fld. auch an der Spitze nur mit der normalen Skulptur; an der ersteren sind der SR. u. die Spitze nur fein punktiert. 5 mm. – (A. podolica Mnnh.) – Auf blühenden Rubus-Sträuchern

grammica Lap.

[188] 10' Hsch. jederseits in der Nähe der HWinkel nur mit kleinen, flachen, wie die Scheibe skulptierten Grübchen, VR. stark doppelbuchtig.

12'' Fld. grün oder blau, Hsch. wenigstens an den S. mit pupillierten runden Netzmaschen. OS. glänzend, am Grunde nicht matt chagriniert. Scheitel am HR. nicht oder wenig breiter als der Querdurchmesser der Augen.

13'' Hsch. an den S. mit pupillierten Netzmaschen, längs der Mitte mit feiner querkritzeliger Skulptur. Hsch. mehr weniger herzförmig gebaut. S einfarbig grün, Q purpurrot, Fld. grün. Manchmal ist die grüne Färbung durch eine blaue ersetzt: a. cyanipennis Lap., oft hat S u. Q am Vorderteile des Hsch. 2 schwarze Flecken: a. signaticollis Kryn. 5 –7 mm. – (A. laeta F.) – T. 119, Fg. 6. – Nicht häufig auf Blumen an Waldrändern u. Waldwiesen vom Juni bis Anfang August

nitidula L.

13' Hsch. auf der ganzen Scheibe mit runden, in der Mitte pupillierten Netzmaschen, der SR. gleichmässig gerundet. Grün, Hsch. goldglänzend, der VR. in der Mitte breit quer geschwärzt. Breite, kurze Art. 5 mm. – (A. annulicollis Strm.) – Nach Schilsky im Elsass.

hypomelaena Illig.

12' Der ganze Käfer einfarbig bronzefarbig, oben überall am Grunde matt hautartig chagriniert u. die Fld. fein u. nur sehr seicht u. wenig dicht punktiert, Hsch. herzförmig, mit runden, in der Mitte verwischten Maschen, diese nicht pupilliert. 3–4,2 mm. – (A. Chevrieri, Spinolae, pygmaea, banatica Lap.) – Westdeutschland, Nassau, selten

funerula Illig.

5' Einfarbig schwarz mit Erzschein. Spitze des FldR. kaum gekerbt. (Bei den S sind die Augen am Scheitel viel mehr genähert als bei den Q.)

14'' K. ziemlich lang weiss behaart; Hsch. grobmaschig genetzt, überall pupilliert, Fld. oft mit 2–4 Dorsalgrübchen, Fld. grobkörnig, runzelig punktiert, etwas abstehend kurz behaart. 7–9,5 mm. – (A. similis Saunders.)– T. 119, Fg. 7. – In Gebirgsgegenden, nicht häufig.

morio Fabr.

14' K. schwarz behaart oder kahl.

15'' K. erkennbar schwarz behaart.

16'' K. ziemlich lang schwarz behaart. Hsch. rundlich genetzt, die Augenpunkte überall pupilliert, die Scheibe mit 2, oft aber auch 4 Grübchen; Fld. runzelig, aber etwas feiner als bei morio gekörnt, deutlich, kurz behaart. 6–8,5 mm. – T. 119, Fg. 8. – Nicht selten.

sepulchralis Fabr.

16' K. sehr kurz, aber deutlich schwarz, abstehend behaart. Hsch. rundlich genetzt, pupilliert, aber vorne, längs der Mitte feiner, verworrener skulptiert u. kaum pupilliert, die gerundeten S. hinter der Mitte stumpf gewinkelt, Scheibe oft mit 4 Grübchen, Fld. dicht gerunzelt u. punktiert, nicht deutlich gekörnt, äusserst kurz, undeutlich behaart. 5,5–7,5 mm. – In Gebirgsgegenden, Bayern, Hanau

helvetica Stierl.

15' K. nicht abstehend behaart.

17'' Hsch. mit 4 queren Dorsalgrübchen, der VR. ungerandet oder nur durch die maschige Skulptur scheinbar zackig gerandet, S. des Hsch. in der Mitte gebuchtet, die rundlichen Maschen ungleich u. undeutlich pupilliert, Fld. am Grunde fein gerunzelt u. dazwischen punktiert, die Punkte teilweise gereiht. 5–7 mm. –– ( A. quadriimpressa Motsch.) – T. 119, Fg. 9. – Unsere häufigste Art. Die Larve lebt unter der Rinde abgestorbener Nadelholzstangen

quadripunctata Lin.1

17' Hsch. ohne Dorsalgrübchen, der VR. sehr fein aber scharf linienförmig gerandet, die S. regelmässig gerundet, oben mit runden Maschen, diese pupilliert, längs der Mitte feiner u. verworrener, Fld. fein gerunzelt u. [189] fast in Reihen punktiert u. kurz behaart. Kleine Art. 4–4,8 mm. – (A. praticola Laf.) – In Fichtenwäldern, selten. Elsass, Württemberg, Mark Brandenburg, Schlesien

nigritula Ratzeb.

Fußnoten

1 A. Godeti Lap., die auch in der Rheinprovinz u. in Nassau vorkommen soll, mir aber unbekannt ist, unterscheidet sich nach Marseul nur durch kleineren Körper, kleinere Dorsalgrübchen am Hsch. u. nicht gewinkelte S. desselben.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 190.
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