38. [177] Familie. Buprestidae.

Prachtkäfer. Von den verwandten Elateriden u. Eucnemiden durch den Mangel einer Gelenkhaut zwischen dem letzten u. vorletzten Hlb.Sternite u. den Bau der VBr. verschieden, welche verhindert, dass sich der Hsch. nach aufwärts u. abwärts bewegen kann. Der letztere ist fest an die Fld. angeschlossen. Von den ihnen näher stehenden Throsciden durch die vorderen, in der Mitte nicht verwachsenen Hlb.Sternite verschieden.1


Die Larvenleben im Holze, meist lebender Bäume u. in Pflanzenstengeln. Sie sind an dem sehr grossen Kopfe, kleinen Mund u. dem langgestreckten schmalen Hlb. leicht kenntlich. Sie sind fusslos. Bei vielen Agrilus-Arten haben dieselben am Ende des Hlb. 2 Hornspitzen.


Uebersicht der Tribus und Grattungen:


1'' Augen dem VR. des Hsch. stark genähert oder ihn berührend, die Schläfen viel kürzer als der Querschnitt der Augen.

2'' Die äussere Hälfte der gezühnten FGld. fein tomentartig behaart, die andere zum grössten Teile kahl. HschBasis 2buchtig, die Mitte nach hinten winkelig vorgezogen, die S. ungekantet. Ein deutliches Sch. fehlt. OS. gewölbt u. behaart

Sternocerini.2

2' Die äussere Hälfte der F. nicht tomentiert, meist einfach, wenig dicht behaart.

3'' Die Basis des Hsch. gerade oder doppelbuchtig, der mittlere Basalteil abgerundet oder über dem Sch. abgestutzt u. mit dem H Winkel in ziemlich gleicher horizontaler Linie gelegen. Die F. vom 3. oder 4. Gld. an nach aussen dreieckig erweitert.

4'' Die Klauen einfach, ungezähnt, selten mit einer Basalverdickung auf der InnenS., dann ist die Basis des Hsch. gerade abgestutzt.

5'' F. ungekniet, mit nicht auffällig verdicktem u. langem Basalgld., auch das 3. Gld. wenig verlängert, VSchl. ohne Zahn.

6'' Basis des Hsch. (u. der Fld.) mehr weniger doppelbuchtig, Basis der Fld. ohne wulstförmige, gerade Randung.

7'' Sch. klein, rund, dreieckig, mit stumpfer Spitze, seltener quer, der HR. in der Mitte ohne scharfe, nach hinten gerichtete Ecke. Die Basis der Fld. bildet keinen in den Hsch. einspringenden, stumpfen Winkel.

8'' Die gesägten FGld. auf der AussenS. ganz matt oder mit einer kleineren, dicht punktulierten, matten Fläche

Buprestini.

9'' Basis des Hsch. vor dem Sch. ohne, oder nur mit einem kleinen Punktgrübchen. Der K. ist der Länge nach tief gefurcht.

10'' Erstes Gld. der HTr. kaum länger als das zweite. St. schmal, nicht breiter als ein Auge, stark konkav. Sch. fehlt

Steraspis Solier.3

10' Erstes Gld. der HTr. so lang als die 2 nächsten zusammen. St. breit, viel breiter als ein Auge, normal, mit Längsfurche. Sch. klein aber deutlich.

Chalcophora Sol. 181.

[178] 9' Basis des Hsch. vor dem Sch. mit 2 genäherten, oft halbmondförmig ineinander geflossenen Punktgrübchen. 1. Gld. der HTr. kaum länger als das 2.

11'' OS. unbehaart, aber oft in den Vertiefungen mit kreideartigem Sekret.

12'' Hsch. ohne glatte, auffällig begrenzte Spiegelflecken.

13'' Körper gewölbt, Fld. mit scharf eingeschnittenen, verrunzelten Streifen.

Psiloptera Sol.4

13' Körper flach, Fld. dicht punktiert, dazwischen mit einzelnen Punktreihen u. oft mit reihig angeordneten, kleinen, unpunktierten Stellen.

14'' Fld. an der Spitze kaum schwanzförmig verlängert, daselbst ungezähnt.

Perotis Spinola 181.

14' Fld. an der Spitze schwanzförmig verlängert, daselbst ausgerandet u. gezähnt. Hsch herzförmig

Latipalpis Spinola.5

12' Hsch. herzförmig gebaut, mit glatten Spiegelflecken. Capnodis Eschsch. 181.

11' OS. zum Teile behaart, Fld. mit kleinen Haarmakeln oder langen, hellen Haarflecken. Körper sehr gedrungen, kurz gebaut, gewölbt, Hsch. ohne Spiegel flecken

Cyphosoma Mnnh.6

8' Die gesägten FGld. glänzend, einzeln punktiert, am AussenR. ohne fein punktierte Fläche.

14a'' Augen nach hinten nicht oder schwach konvergierend, am Scheitel nicht genähert, S. des Hsch. nicht buckelig erweitert.

15'' Fld. mit Streifen, dazwischen oft mit reihig gestellten, glänzenden Reliefs.

16'' Die fein gekerbte SR.-Kante ohne scharf begrenzte, strichförmige Randung.

17'' Sch. rundlich, klein, Fld. mehr weniger schwanzförmig verlängert. Hsch. mit 2 kleinen Punktgrübchen vor dem Sch.

Dicerca Eschsch. 182.

17' Sch. quer, Hsch. meist mit glatter, schmaler MLinie.

Poecilonota Eschsch. 183.

16' Die glatte SR.-Kante des Hsch. strichförmig gerandet, meist vorne verkürzt, Fld. mit scharf eingeschnittenen Streifen, seltener mit Punktreihen u. einigen Rippen.

18'' Sch. klein; F. vom 3. Gld. an der Spitze dreieckig erweitert.

19'' Körper abgeflacht, Augen von der OKf.-Basis entfernt stehend.

Buprestis Lin. 184.

19' Körper gewölbt, zylindrisch, die Augen die OKf.- Basis erreichend.

Yamina Kerremans.7

18' Sch. ziemlich gross, F. vom 4. Gld. an der Spitze sägeartig erweitert.

Eurythyrea Sol. 184.

15' Fld. dicht irregulär punktiert, manchmal dazwischen mit einigen angedeuteten Rippen, ohne glänzende Reliefs.

20'' Die F. vom 4. Gliede an schwach sägeförmig erweitert. Fld. manchmal mit 4 schwachen Rippen, die Spitzen oft dornförmig ausgezogen.

Melanophila Eschsch. 186.

20' Die F. vom 3. Gld. an schwach sägeartig erweitert, Fld. ohne Rippen, die Spitzen nicht dornförmig ausgezogen, die Punkte der OS. zu 2 einander genähert, querwellig angeordnet

Phaenops Lacord. 186.

14a' Augen nach hinten stark konvergierend u. am Scheitel einander mässig genähert, Hsch. an den S. dicht hinter der Mitte stark buckelig erweitert, mit verrundetem, ungerandetem SR., die HWinkel zugespitzt.

Pseudocastalia Kr.8

7' Sch. dreieckig oder quer, hinten in der Mitte zugespitzt.

21' Sch. quer, der HR. in der Mitte mit kurzem Vorsprung, Basis des Hsch. [179] einfach doppelbuchtig, der scharfe SR. ohne RLinie, FGld. ohne matt punktierte Fläche am AussenR. (Siehe: Poecilonota Eschsch.)

21' Sch. quer oder dreieckig, der HR. mit scharfer, aber oft kurzer Spitze. Basis der Fld. gegen die Basis des Hsch. stumpfwinkelig vortretend, die erweiterten FGld. am AussenR. mit dicht punktierter matter Fläche.

Sphenopterini.

Hieher als einzige Gattung

Sphenoptera Sol. 186.


6' Basis des Hsch. gerade abgeschnitten, die Basis der Fld. oft wulstförmig gerandet, der BasalR. häufig der Länge nach fein gestrichelt.

22'' Körper abgeflacht, Fld. dicht punktiert, ohne Streifen oder Punktreihen, die Epipleuren von der Mitte zur Spitze verbreitert, Sch. dreieckig, Klauen einfach

Anthaxiini.


Hierher als einzige Gattung

Anthaxia Eschsch. 187.

22' Körper gewölbt, meist zylindrisch, Fld. mit Streifen oder Punktreihen, die Epipleuren von der Mitte verschmälert oder fehlend. Klauen mit einer zahnartigen Basalverdickung auf der Innenseite

Acmaeoderini.

23'' Sch. klein, rundlich, aber deutlich sichtbar.

24'' Das Klauengld. doppelt so lang als der Lappen des vorhergehenden Gld. OS. schwarz mit gelben Flecken

Ptosima Sol. 190.

24' Das Klauengld. kurz, den Lappen des vorhergehendon G d. wenig überragend. Metallisch blau oder grün

Polyctesis Mars.9

23' Sch. fehlend

Acmaeodera Eschsch. 190.

5' F. schwach gekniet, mit langem, dickem Basal- u. langem 3. Gld., Gld. 2 von der Länge des 4. u. der folgenden. Augen am Scheitel ziemlich genähert, stark schräg gestellt u. nach hinten konvergierend. Fld. mit stumpfwinkelig in den Hsch. eingreifender Basis. VSch. verdickt u. mit grossem Zahne bewaffnet. Fld. meist mit gereihten Goldgrübchen.

Chrysobothrini.

Hierher nur eine Gattung in Europa.

Chrysobothris Eschsch. 191.

4' Klauen mit grossem Zahne, die Basis jeder Fld. stumpfwinkelig in den Hsch. eingreifend. Sch. nach hinten zugespitzt

Agrilini.

25'' SR. des Hsch. einfach, Sch. ungekielt

Coraebus Laporte 191.

25' Hsch. mit doppelter SR.-Linie, Sch. meistens mit einem feinen Querkiele.

Agrilus Curtis 192.

3' Die Basis des Hsch. vor dem äusserst kleinen Sch. stumpfspitzig vorragend, erstere daselbst viel weiter nach hinten gerückt, als die HWinkel. K. vorne tief eingedrückt. F. mit 5gldr., gesägter Keule. Klauen gezähnt. Körper kurz u. breit, ziemlich dreieckig, klein.

Trachydini.

26'' Hsch. ohne Grube bei den VWinkeln, Fld. ohne Kiellinie.

Trachys Fabr. 197.

26' Hsch. in der Nähe der VWinkel mit einer Grube, Fld. mit einer von der Schulterbeule nach hinten verlaufenden Kiellinie. Habroloma Thoms. 198. 1' Augen vom VR. des Hsch. weit entfernt, die Schläfen grösser als der Querdurchmesser der Augen, letztere, von oben gesehen, am vordersten SR. des K. stehend, die FEinlenkung einander stark genähert u. fast auf der US. befindlich. Fld. mit u. ohne Punktreihen. Klauen gezähnt. Körper lang u. schmal, klein

Aphanisticini.

27'' F. mit 6 gldr. gesägter Keule. K. reichlich so breit als der Hsch., dieser gewölbt, einfach, mit feiner, herabgebogener SR.-Linie, Fld. mit nicht deutlich gereihter Punktur

Cylindromorphus Kiesenw. 198.

27' F. mit 4 gldr., gesägter Keule. K. etwas schmäler als der Hsch., gefurcht, Hsch. mit feinem, aufgebogenem SR. u. mit einer Querfurche in der Mitte, welche selten fehlt, Fld. mit Punktreihen, Tr. auffallend kurz.

Aphanisticus Latreille 199.

Fußnoten

1 Diese Familie zerfällt in 2 UFamilien in nachfolgender Weise:


a'' S. des Hsch. ohne eingeschnittene FFurchen, B. nicht in besonderen Gruben einlegbar, Schl. u. Schn. nicht verbreitert, erstere ohne Rinnen zur Aufnahme der Schn., letztere ohne vollständige TrFurchen.

Buprestinae.

a' Hsch. dicht unterhalb des scharfen SR. mit tiefen, eingerissenen FFurchen, in welchen die F. in der Ruhe versteckt sind, Schl. u. Schn, verbreitert u. abgeflacht, erstere in besonderen Gruben einlegbar, Schl. mit vollständigen Rinnen zum Einlegen der Schn., letztere mit vollständigen Rinnen zum Einlegen der Tr.

Galbellinae.


Zu der letzteren UFamilie gehört die Gattung Janthe Mars. = Galbella Westw. mit einer Art: felix Mars. aus Kleinasien u. Syrien. Die Galbellinae vermitteln einen natürlichen Uebergang zu den Trixagiden.


2 Hierher Sternocera Esch. u. Julodis Esch., die bei uns nicht vertreten sind.


3 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


4 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


5 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


6 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


7 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


8 Kommt in unserer Fauna nicht vor.


9 In unserer Fauna nicht vertreten


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911.
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