4. Gatung: [182] Dicerca Eschsch.

Hsch. etwas herzförmig gebaut, vor dem kleinen, rundlichen Sch. mit 2 genäherten Punktgrübchen, Fld. mit Streifen, hinten scharf u. kurz gekielten Zwischenräumen u. meist auch der Länge nach angeordneten glatten Erhabenheiten auf der Scheibe, die Spitze schwanzförmig verlängert u. am Ende abgestutzt, die S. vor der Spitze ausgeschweift. Die FGld. ohne matte, punktierte SFläche (Fg. 57, Larve).


  • Fg. 57. Larve von Dicerca alni
    Fg. 57. Larve von Dicerca alni

Die S haben an der InnenS. der MSchn. einen mehr weniger entwickelten Zahn. Die Arten sind dunkel bronzefarbig mit hellerer, lebhafter gefärbter US.

Nach Klingelhöffer erscheint D. berolinensis im Juni in heisser Mittagszeit an anbrüchigen Rotbuchen mit dürren Blättern, begattet sich hier u. legt auch in dieser Zeit ihre Eier in die Ritzen ab. Die Larve, deren Lebenszeit mehrere Jahre dauern muss, macht starke Gänge, selbst in das grüne Holz, verstopft dieselben hinter sich mit Wurmmehl u. legt zuletzt das Puppenlager in der Nähe der OFläche an.


1'' Fortsatz der MBr. längs der Mitte gefurcht, die SR. sind glatt.

Die schwanzförmige Spitze der Fld. ist ziemlich lang u. oben erreichen 1–2 Kiele den HR. Hsch. vor der Basis schwach eingeschnürt.

2'' Die schwanzförmige Verlängerung der Fld. ist an der Spitze mehr weniger ausgerandet, jede mit deutlicher Innen- u. Aussenecke.

3'' Das S hat auf der InnenS. der MSchn. nur einen ganz schwachen, beulenartigen Winkel. Hsch. dicht u. grob, etwas verrunzelt punktiert, ohne deutliche Spiegelflecken; Fld. mit regelmässigen, kurzen Streifen, welche nur an den S. deutlicher vereinzelt sind, ohne deutliche Spiegelflecken. 19–22 mm. – (D. carniolica F., reticulata F., subrugosa Payk.) – T. 118, Fg. 8. – Ostdeutschl., Preussen, Böhmen, selten

aenea Lin.

3' Das S hat auf der InnenS. der MSchn. vor der Mitte einen grossen Zahn. Fld. mit glatteren Fensterfleckchen.

4'' Hsch. ohne deutliche MFurche. Fld., mit Ausnahme der Naht, gedrängt u. fein punktiert, in der Punktur die Streifen nicht oder wenig erkennbar, gegen die Naht zu jedoch vorhanden. Die VBrFurche ist beim S u. Q fast kahl, höchstens, wie die US. beim S, mit einzelnen weissen, wolligen Haaren besetzt. Dunkle, fast schwarze Expl. sind a. obscura Schilsky. 20–24 mm. – (D. calcarata Schall.) – T. 118, Fg. 9. – In Buchenwäldern, vom Juni bis August

berolinensis Hrbst.

4' Hsch. mit flacher, aber deutlicher MFurche. Fld., mit Ausnahme der Umgebung der Naht, dicht u. stark punktiert, in der Punktur die etwas gröberen Punktstreifen erkennbar, die Streifen in der Nähe der Naht stärker punktiert als ihre Zwischenräume, u. rissig ver tieft. Die Längsfurche der VBr. ist beim S sehr dicht u. fein mit greisen Haaren tomentiert. Ganz dunkle, wenig metallische Stücke sind die Nigrinoaberration: nigricans Schilsky. 16–20 mm. – (D. fagi Lap.) – T. 118, Fg. 10. – Bei uns überall, an anbrüchigen Buchen u. Erlen, nicht häufig

alni Fisch.

[182] 2' Die schwanzförmige Verlängerung hinten parallel, am Ende abgestutzt u. am AussenR. ungezähnt. Hsch. mit einer tiefen u. 2 seichteren Längsfurchen u. zahlreichen kleinen Spiegelflecken, Fld. mit normalen, starken Punktstreifen, die verschieden runzelig punktierten Zwischenräume, wenigstens innen, viel breiter als die Streifen. Dunkle Stücke (Nigrino) sind a. opaca Schilsky. 16–18 mm. – (D. furcata Thunbg.) – T. 118, Fg. 11. – In Bayern, Sachsen, Preussen, Böhmen, sehr selten, aber bis nach Ostsibirien verbreitet

acuminata Pall.

1' Fortsatz der VB. zwischen den VHü. nicht gefurcht, bis an den R. rugos punktiert. Die schwanzförmige Verlängerung der Fld. kurz, seitlich ungezähnt. Hsch. quer, stark herzförmig gebaut, an der Basis stark eingeschnürt, oben mit 3–5 Längsfurchen, wovon die seitlichen undeutlicher u. durch einen Schrägeindruck hinter der Mitte unterbrochen sind. Fld. mit starken Punktstreifen u. zahlreichen glatten Fensterflecken. 12–15 mm. – (D. quadrilineata Hrbst.) – T. 118, Fg. 12. – Pommern, Preussen, Sachsen, Böhmen, auf Kiefern, sehr selten

moesta Fabr.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 182-183.
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