5. Gattung: [215] Selatosomus Stephens.

(Diacanthus Latr.)


VR. der VBr. mit einer lappigen, halbrunden Verlängerung, welche das Kinn ganz bedeckt. Die Nähte der VBr. neben den umgeschlagenen S. des Hsch. sind einfach (nicht doppelt). Basis der VBr. neben den nagelförmig verlängerten HWinkeln ausgerandet.


[215] Beling beschreibt die Larve u. Puppe sehr umständlich, gibt aber keine Auskunft über deren Lebensweise. Die Käfer finden sich an alten Fichtenstöcken u. unter Steinen.


1'' F. vom 3. Gld. an dicker u. nach aussen gesägt oder etwas eckig erweitert. HWinkel des Hsch. gekielt. Schwarz, ohne deutlichen Metallglanz, Fld. selten rotbraun. Die Behaarung des Hsch. von hinten nach vorne gerichtet:


Untergattung: Haplotarsus Steph.


(Liotrichus Kiesw.)


2'' Die Punktur des Hsch. ist äusserst fein u. gedrängt, die Zwischenräume derselben nicht grösser als die Punkte.

3'' F. viel länger als K.u. Hsch., die graue Behaarung länger, sehr deutlich, Hsch. an der Basis spärlicher u. erloschener punktiert, daselbst glänzend, Fld. mässig dicht punktiert. Schwarz, ohne Bleiglanz, Körper grösser. 11–12,5 mm. – T. 114, Fg. 10. – Bei uns in Gebirgsgegenden, nicht häufig.

affinis Payk.

3' F. kaum länger als K.u. Hsch., die graue Behaarung nur staubartig, Hsch. an der Basis noch feiner u. gedrängter punktuliert u. daselbst ganz matt, Fld. sehr dicht punktuliert. Kleiner, schwarz, mit metallischem Bleischimmer, manchmal die Fld. gelbbraun: a. ochropterus Steph. (testaceus Steph., Schils.) – 6,5–7,5 mm. – (S. quercus Gyll.) – Nicht häufig.

incanus Gyll.

2' Die Punktur des schmalen, langen Hsch. wenig dicht, die Zwischenräume der Punkte doppelt grösser als diese, an der Basis nicht gedrängter punktiert, die F. wenig, aber deutlich länger als K.u. Hsch., K. samt den Augen fast so breit als der Hsch. am VR., Körper schmal, schwarz, oben mit schwachem Bleiglanz. Von tibiellus Chev. durch das hinter den VHü. gerade vorgestreckte Prosternum verschieden. 7 mm. – (Putoni Desbr., turdus Cand.) – Vorzüglich im Harzgebirge einheimisch. Bayern, Rheinprovinz, Nassau, Hessen, Württemberg, Thüringen, Erzgebirge, Böhmerwald etc. selten.

angustulus Kiesw.

1' Die F. vom 4. Gld. an nach aussen schwach gesägt oder verdickt.

4'' Die HWinkel des Hsch. sind lang u. deutlich gekielt.

5'' VR. des Hsch. wulstig gerandet, Hsch. mit vollständiger Längsfurche in der Mitte, die F. vom 4. Gld. an stark u. spitzig gesägt. Körper abgeflacht, gross:


Untergattung: Neopristilophus Buyss.


(Pristilophus Kiesw.)


Schwarz, sehr fein grau behaart, Hsch. länger als breit, sehr stark, an den S. runzelig punktiert, Fld. dicht punktiert, mit tiefen Streifen, F.u.B. dunkelbraun. 19–20 mm. – (G. insitivus Germ.) – In Mittel- u. Süddeutschland, selten. Mähren

depressus Germ.


5' VR. des Hsch. in der Mitte ungerandet u. ungewulstet. F. vom 3. Gld. an nur dreieckig erweitert oder einfach verdickt.

6'' Hsch. von der Breite der Fld., wenig oder kaum länger als breit, mit undeutlicher oder an den S. von hier nach innen gelegter Behaarung, der Kiel der HWinkel kräftig entwickelt, letztere mit abgestumpfter Spitze:


Untergattung: Selatosomus s. str.


(Diacanthus Latr.)


7'' OS. des Körpers deutlich, ziemlich dicht hell gelbgrau behaart.

8'' Hsch. so lang als breit, mit feinem, linienförmig begrenztem SR.

9'' Abgeflacht, Hsch. stark punktiert, mit feiner MRinne, Fld. mit stärkeren Streifen, Körper schwarz mit Erzschein, F.u.B. dunkel; die B. manchmal [216] rot: a. rufipes Schilsky. 13–14 mm. – T. 114, Fg. 5. – In Gebirgsgegenden auf Gesträuch, nicht häufig; die Var. in der Rheinprovinz, den Beskiden u. im Böhmerwald

impressus Fabr.

9' Gewölbt, Hsch. fein punktiert, ohne deutliche MLinie, die HWinkel viel feiner gekielt, die Fld. fein gestreift. Schwarz, mit Erzschein oder Bleiglanz. F. rotbraun, B. gelbrot. 10–13 mm. – (S. metallicus Payk.) – In Deutschland nicht selten

nigricornis Panz.

8' Hsch. viel breiter als lang, mit schmal aufgebogener SR.-Kante. OS. dicht u. fein punktiert, leicht gewölbt, Fld. mit feinen Streifen, in der Mitte, besonders beim S, leicht verbreitert. OS. schwarz mit metallischem Scheine, überall ziemlich dicht behaart oder sehr dicht behaart u. fast matt: a. saginatus Mèn. (gravidus, Milo Germ.) 12–16 mm. – T. 114, Fg. 7. – Bei uns häufig

latus Fbr.

7' OS. des Hsch. (mit Ausnahme der meist behaarten Basis) u. die Fld. kahl erscheinend, die Behaarung oft nur bei stärkerer Vergrösserung erkennbar oder schwarz behaart.

10'' HWinkel des Hsch. mit kräftigem Kiele, dieser vorne mit dem SR. divergierend, Hsch. oben dicht punktiert, OS. kahl oder mit Spuren von hellen Härchen.

11'' Das 3. FGld. deutlich kürzer als das 4., die Gld. vom 4. an beim S stark gesägt. Fld., besonders beim S, lang gestreckt u. furchig gestreift. Schwarz, Fld. erzfarbig oder metallisch grün, manchmal sind die B. rot: a. simplonicus Strl. 12–15 mm. – (S. robustus Strl. Q). – Im nördlichen u. östlichen Deutschland in Gebirgsgegenden, bei uns selten. Nach Osten bis Ostsibirien verbreitet

melancholicus Fabr.

11' Das 3. FGld. mindestens so lang als das 4., die Gld. vom 4. an undeutlich gesägt.

12'' OS. ganz metallisch gefärbt.

13'' Fld. mit groben, eingerissenen, vielfach unterbrochenen Streifen. 10,5 bis 12 mm. – Im Alpengebiete, auch im Altaigebirge. Bei uns in Hessen gefunden.

rugosus Germ.

13' Fld. mit mehr weniger feinen, nicht unterbrochenen Streifen.

14'' Hsch. kaum länger als breit, an den S. gerundet, vor den HWinkeln (beim S weniger) ausgeschweift, oben fein u. dicht punktiert, mit kurzer Längsrinne an der Basis vor dem Sch., an der Basis quer niedergedrückt, die umgeschlagenen S. sehr dicht punktiert, aber nicht verrunzelt, die Punkte nicht oder wenig kleiner als jene an der VBr., Sch. hinten stumpf abgerundet, Fld. wenig lang, mit feinen, oft stärkeren Streifen. Körper sehr veränderlich metallisch gefärbt. OS. kupfer- oder messingfarbig, B. rot (Stammform), oder schwarz: a. germanus L. (nitens Scop.), oder OS. lebhaft grün, B. braun: a. viridinitens Voet., oder lebhaftblau, B. rot: a. coeruleus Schilsky, T. 114, Fg. 6 b, oder B. dunkel: a. cyaneus Mrsh. Manchmal ist die OS. deutlich sehr fein u. kurz behaart: a. subpuberulus nov. (Beskiden.) 10–15 mm. – T. 114, Fg. 6 a. – An alten Hölzern u. unter Steinen, sehr häufig

aeneus Lin.

14' Langgestreckt, von der Form des melancholicus, Hsch. länger als breit, von der Breite der Fld., von der Basis nach vorne leicht verengt, an den S. fast gerade, vor den HWinkeln kaum ausgeschweift, oben gewölbt, fein u. dicht punktiert, hinten mit einer kurzen MFurche, Sch. länger als breit, hinten stumpf zugespitzt, vorne leicht gerandet, sehr fein punktiert. Fld. langgestreckt, mit tiefen Punktstreifen u. gewölbten punktulierten Zwischenräumen, der 3. u. 5. an der Basis stark erhöht, der 4. dazwischen längsgrubig vertieft. F.u. Punktur der US. wie bei aeneus L. Erzgrün, K. [217] mit Bronzeglanz, F.u.B. rotbraun. 11 mm. – In den Beskiden bei Althammer an der mährisch-schlesischen Grenze entdeckt.

aeneus subsp. bescidicus Reitt.

12' Schwarz, die S. des Bauches, ein Längsstreif auf den umgeschlagenen S. des Hsch. u.B. rot, OS. rotgelb, der K. zum grössten Teile, die Mitte u. die S. des Hsch., die Naht der Fld., eine Querbinde hinter der Mitte u. ein Längsstreif hinter den Schultern schwarz. Hsch. stark punktiert, Fld. tief gestreift. 11–14 mm. – T. 114, Fg. 8. – Nicht häufig. Auf Equisetum.

cruciatus Lin.

10' HWinkel des Hsch. nur fein u. kurz gekielt, der Kiel dem SR. näher stehend, u. mit ihm fast parallel. Hsch. fast schmäler als die Fld., hinter der Mitte am breitesten, von da nach vorne stark verengt, oben fein, an den S. dichter punktiert, Fld. hinter der Mitte am breitesten, mit feinen Streifen u. breit verflachtem SR. Schwarz, einfarbig u. fein, anliegend schwarz behaart. 10–11 mm. – (S. sphaerothorax Reitt.) – Harz, Sächsische Schweiz, Mark Brandenburg, Böhmen, selten

globicollis Germ.

6' Hsch. schmäler als die Fld., beim S länger als breit, mit deutlicher, auch an den S. von vorne nach hinten gerichteter, feiner, anliegender Behaarung, die HWinkel nach hinten divergierend, lang u. nadelspitzig, der Kiel in den HWinkeln fein, dem SR. genähert:


Untergattung: Metanomus Buyss.


Rostbraun, langgestreckt, deutlich, sehr fein behaart, Athous-ähnlich, F. schlank, Gld. 3 kürzer als 4, Hsch. fein u. wenig dicht, an den S. dichter punktiert, Fld. mit sehr feinen Streifen u. diese nicht stärker punktiert als die flachen Zwischenräume. 9–13 mm. – (S. acutus Muls., transsylvanicus Friv.) – In den Alpen, vielleicht auch in Bayern aufzufinden.

montivagus Redtb.


4' HWinkel des Hsch. ungekielt, oder schwach u. kurz, undeutlich gekielt.

15'' Hsch. kaum quer, Fld. mit kräftigen Punktstreifen:


Untergattung: Calambus Motsch.


Cardiophorus-ähnlich, schwarz, glänzend, fein schwarz behaart, die Kniee u. Tr. rötlich, Hsch. gewölbt, vor den kurzen HWinkeln stark ausgeschweift, hinten mit kurzer MFurche, Fld. mit einer roten Makel an der Basis (Stammform), oder ganz gelbrot: a. semiflavus Fleisch. (flavescens Schilsky). 6,5–9 mm. – T. 114, Fg. 9. – Nicht sehr selten. Die Var. in Elsass, Mähren

bipustulatus Lin.


15' Hsch. quer, Fld. nur mit angedeuteten Streifen:


Untergattung: Paranomus Kiesw.


Klein, gewölbt, schwarz mit Erzschein, fein grau behaart, das 1. Gld. der F. rostrot, B. braungelb, die Schl. dunkler, die Epipleuren der Fld. u. beim S ohne oder mit wenigen, beim Q mit mehreren gelben Flecken: einer an der Basis, einer vor der Spitze, einer schräg am SR. vor der Mitte; die 2 letzteren oft an den S. miteinander verbunden. 4–5 mm. – Auf höheren Alpenwiesen, auf Gras u. in den Blüten von Rhanunculus bulbosus. Bayern

guttatus Germ.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 215-218.
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