6. Gattung: [309] Ernobius Thomson.

(Liozoum Muls.)


Hsch. an den S. vollständig gekantet; Fld. ohne Streifen oder Punktreihen. OS. einfach fein anliegend behaart, rostrot, selten schwärzlichbraun. –


Die Larven (Fg. 111) leben in dürren Aesten der Nadelhölzer u. besonders in den herabgefallenen Fruchtzapfen, wo sie im Marke derselben minieren.

Die Arten sind vorzüglich in Nadelholzwäldern zu finden. Die Larve von E. nigrinus frisst in die Markröhre der Kiefer-Gipfeltriebe u. wird dadurch schädlich.


  • Fg. 111. Larve von Ernobius.
    Fg. 111. Larve von Ernobius.

1'' Die Gld. der FGeissel sind sehr kurz, Gld. 6–8 sehr gedrängt, nur so lang als breit oder breiter als lang, Gld. 7 meistens etwas länger als 6 u. 8, Gld. 9 fast so lang als 2–8 zusammen oder länger.

2'' SR. des Hsch. der ganzen Länge nach breit abgesetzt u. aufgebogen. Körper verhältnismässig gross, hell braungelb. 3,2 bis 5 mm. – (E. pini Muls.) – In Thüringen u. Schlesien, selten

Kiesenwetteri Schils.

2' SR. des Hsch. schmal abgesetzt u. nur hinten etwas deutlicher aufgebogen. Körper schwärzlich oder bräunlich, von 3,5–5 mm Länge. OS., besonders der Hsch., äusserst dicht körnelig punktiert.

3'' Die FKeule ist deutlich breiter als die kleinen Gld. der Geissel. Hsch. fast so breit als die Fld., diese nur etwas länger wie doppelt so lang als zusammen breit.

4'' VWinkel des Hsch. mehr weniger deutlich verrundet. F. mehr weniger angedunkelt.

5'' Hsch. mit feiner, seichter, mehr weniger verkürzter MFurche oder punktfreier Mittellinie. 3–4 mm. – ( E. canaliculatus Thoms.) – T. 121, Fg. 9. – Auf Kiefern, nicht häufig

nigrinus Strm.

5' Hsch. ohne MLinie. (E. fuscus Muls., nigrinus Thoms.) – Wie der vorige.

v. politus Redtb.

4' VWinkel des Hsch. mehr weniger rechteckig, die Spitze aber selbst abgestumpft. F. hell gefärbt; OS. äusserst kurz behaart. 3–4 mm. – Mecklenburg, Hamburg

densicornis Muls.

3' Die äusserst lange, schmale, fadenförmige FKeule linear, nicht breiter als die kleinen, gedrängten, vorhergehenden Gld. Hsch. deutlich schmäler als die Fld., mit rechteckigen VWinkeln; Fld. lang u. schmal, parallel, nicht ganz dreimal so lang als zusammen breit. 3 mm. – (E. microtomus J. Sahlb.) T. 121, Fg. 10. – Bei uns überall nachgewiesen, selten

longicornis Strm.

1' Die Gld. der FGeissel sind gestreckt, fast alle mehr weniger länger als breit, Gld. 5–8 gleich lang oder von verschiedener Länge; Gld. 9 ist viel kürzer als 2–8 zusammen genommen.

6'' Der Hsch. berührt nur in seinem mittleren Teile die Basis der Fld., die S. sind hinten abgeschrägt, oder auf der Basis im starken Bogen vorgerundet.

7'' Die Basis des Hsch. bildet einen starken Bogen, die HWinkel sind verrundet, Scheibe wenigstens hinten mit sehr feiner Längsfurche. Körper braunrot. 3 mm. – Bayern, Nassau, Mark Brandenburg, Ostdeutschland, selten.

tabidus Kiesw.

[309] 7' Die Basis des Hsch, berührt nur in ihrem mittleren Drittel die Basis der Fld., die hinteren S. sind stark abgeschrägt, die HWinkel daher deutlich vortretend. Körper meist schwärzlichbraun.

8'' Der abgeschrägte Teil an der Basis des Hsch. ist gerade, nicht ausgeschweift, die HWinkel sind daher wenig scharf. Gld. 3 der F. kürzer als 4. 2,5 bis 3 mm. – Die Larve lebt in Fichtenzapfen, der Käfer ist überall verbreitet, aber selten

parvicollis Muls.

8' Der abgeschrägte Teil der seitlichen HschBasis ist ausgeschweift, es treten daher die HWinkel scharf vor, die Scheibe, von oben gesehen, fast sechseckig. Gld. 3 u. 4 der F. von gleicher Länge. 2,5–3 mm. – Mit dem vorigen, selten

angusticollis Ratzeb.

6' Der Hsch. schliesst mit seiner ganzen Breite an die Basis der Fld. an.

9'' Hsch. schmäler als die Fld., besonders beim S.

10'' Die 3 letzten Gld. der F. sind von den vorhergehenden in ihrer Länge kaum verschieden, sie sind mithin schlecht abgesetzt, u. die Gld. vom 5. annehmen allmählich an Länge zu. F. des S wenig kürzer als der Körper. Klein, hell rötlichgelb, K. samt den Augen beim S so breit als der Hsch., beim Q schmäler, S. des Hsch. schmal verflacht, F. gelb. 2–3 mm. – T. 121, Fg. 11. – Bei uns auf Nadelholz nicht selten

abietinus Gyll.

10' Die 3 letzten FGld. gegen die vorhergehenden wesentlich verlängert, die Keule also deutlich.

11'' Körper rotgelb, die F. gelb, das 9. Gld. ist höchstens um 1/5 länger als das 8. 3–4 mm. – Im Elsass

pruinosus Muls.

11' Das 9. Gld. der F. ist fast doppelt so lang als das 8. Körper schwärzlich braun, der Hsch. vorn, die Fld., die Kniee u. Schn. rötlich. 3,3–5 mm. – (E. angusticollis Muls., non Ratzeb.) – Hildesheim, Preussen, Rheinprovinz, selten

Mulsanti Kiesw.

9' Hsch. so breit als die Fld.

12'' Hsch. mit geraden, parallelen S.u. rechtwinkeligen HEcken, Scheibe uneben, mit ungleicher Haarlagerung auf derselben. FKeule meistens braun, US. schwärzlich, 3–4 mm. – (E. brevicornis Bach) – Nicht selten. Nach Perris lebt die Larve unter Fichtenrinde; bei uns zerfrisst dieselbe abgefallene Fichtenzapfen

abietis Fabr.

12' Hsch. mit mehr weniger stark gerundeten S.u. stark verrundeten HWinkeln.

13'' S. des Hsch. breit abgesetzt u. stark aufgebogen.

14'' F. fast von Körperlänge, Hsch. uneben, Körper rotbraun. 3,5–4 mm. – In Hessen

reflexus Muls.

14' F. höchstens von 3/4 der Körperlänge. Käfer rotgelb, 6.–8. FGld. von gleicher Länge u. zusammen länger als das 9. 4–4,5 mm. – Bayern, Sachsen

lucidus Muls.

13' S. des Hsch. schmal abgesetzt u. meist nicht aufgebogen, sondern schräg nach abwärts verflacht. Körper mit schwachem Glanze, Fld. dicht u. sehr fein gekörnelt.

15'' VWinkel des Hsch. rechteckig, die Nahtwinkel der Fld. scharf winkelig, OS. sehr kurz behaart. Körper meist klein. Selten hat der Hsch. eine feine MLinie: a. crassiusculus Muls. 3 mm. – (E. parens Muls.) – In abgefallenen Kieferzapfen

pini Strm.

15' VWinkel des Hsch. u. die Nahtwinkel der Fld. mehr weniger abgerundet. Scheibe des Hsch. bei grösseren Stücken etwas uneben, oder mit seichter MFurche: a. sulcatulus Muls., die S. desselben etwas breiter abgesetzt, aber nicht oder nur schwach aufgebogen. OS. dichter u. länger behaart. 5 mm. – (E. consimilis Muls., tarsatus Kr., gigas Muls.) – T. 121, Fg. 12. – Unsere gewöhnlichste Art

mollis Lin.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 309-310.
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