35. Gattung: [348] Helops Fabricius.

F. lang, zur Spitze schwach verdickt, die Gld. zur Spitze meist von etwas abnehmender Länge, das Endgld. etwas schräg aufsitzend. K. zwischen OL. u. Clypeus mit einem häutigen, queren Gelenkbande. Das letzte Gld. der KTs. gross, beilförmig. Schl. ungezähnt. Körper meist gestreckt, oft fein behaart, häufiger kahl, die Fld. stets mit Punktstreifen oder feinen Punktreihen, die V.- u. oft auch die MTr. sind beim S mehr weniger erweitert u. unten bürstenartig behaart.


Das letzte Hlb.-Tergit der Larven ist kurz, steil in die Höhe gerichtet u. an die HS. des vorletzten angedrückt, mit 2 nach vornübergebogenen Haken an der Spitze (Fg. 129 Puppe).

[348] Die zahlreichen u. formverschiedenen Arten sind vorzüglich im Mittelmeergebiete einheimisch, wo sie unter Baumrinden, in Holzritzen u. auf dürren Baumästen vorkommen.


  • Fg. 129. Puppe von Helops.
    Fg. 129. Puppe von Helops.

1'' Basis des Hsch. gebogen u. die Basis der Fld. entsprechend im Bogen ausgebuchtet. Hsch. quer mit stumpfen HWinkeln. Fld. mit Punktreihen, der SStreifen mit dem an der Spitze plötzlich stark vertieften Nahtstreifen am SpitzenR. furchenartig verbunden. Körper dunkelblau, gewölbt, die VSchn. zur Spitze beim S keulenförmig verbreitert. 12–16 mm. – (Raiboscelis All.) – Nach Schilsky in Tirol. Kommt bei uns sicher nicht vor

azureus Brullé.

1' Basis des Hsch. u. der Fld. fast gerade abgeschnitten, HWinkel des Hsch. rechteckig. VSchn. des S zur Spitze nicht keulenförmig verstärkt.

2'' Die S. des Hsch. auf der US. grob punktiert. Das Kinn längs der Mitte in eine schmale, konische Beule erhoben. (Anteros Lap.)

3'' Basis der Fld. wulstförmig gerandet; Fld. mit tiefen Punktfurchen u. gewölbten, fein punktulierten Zwischenräumen, Hsch. auf der US. ohne scharf begrenzten SR. K.u. Hsch. dicht u. stark, etwas ungleich punktiert, Hsch. herzförmig, OS. blau oder violett, glänzend. 13–20 mm. – In Tirol u. Vorarlberg

Rossii Germ.

3' Basis der Fld. ohne wulstförmig gehobenen R., Fld. mit punktierten, eingerissenen, einfachen Streifen u. fast flachen, fein punktulierten Zwischenräumen, Hsch. auf der US. mit scharf abgesetztem, glattem SR., K.u. Hsch. grob u. dicht punktiert, letzterer etwas breiter als lang, herzförmig; OS. blau, blaugrün oder grün, schwach glänzend. 12,5–20 mm. – (H. Steveni Kryn.) – In Tirol

coeruleus Lin.

2' Die S. des Hsch. auf der US. mehr weniger fein längsrunzelig, ohne deutliche Punktur. Das Kinn nicht konisch emporgehoben, höchstens mit feinem Mittelkiel.

4'' Hsch. schwach quer, herzförmig, vor der Mitte am breitesten.

5'' Der 8. Zwischenraum an den S. der Fld. ist hinten an der Spitze plötzlich in einen Kiel umgebildet, der nach aussen eine schwanzförmige Verlängerung der Spitze begrenzt. Die verbreiterten Tr. des S mit langen Haaren gefranst (Stenomax Alld.). Langgestreckt, bronzefarbig, K.u. Hsch. dicht u. mässig kurz behaart (Stammform), oder der Hsch. schwer sichtbar behaart oder kahl: v. aeneus Scop. (incurvus Küst.) 12–16 mm. – T. 128, Fg. 28. – Auf dürren Aesten u. Holzbirteln, unter Baumrinden, häufig.

lanipes Linn.1

5' Fld. ohne hochgekielten 8. Zwischenraum an der Spitze u. ohne schwanzförmige Verlängerung. VSchn. des S am InnenR. mit einigen Höckerchen. (Odocnemis Alld.)

6'' Hsch. zur Basis flach ausgeschweift, allmählich verschmälert, VR. fein aber scharf gerandet, Fld. an der Spitze ihrer Zwischenräume mit Spuren kleiner Erhabenheiten. F., Ts.u.B., oft auch die US., rostbraun. 8–12 mm. – (H. asphaltinus Alld.) – In Illyrien

exaratus Germ.

6' Hsch. an der Basis plötzlich eingeengt, VR. nicht gerandet, Fld. an der Basis etwas wulstig abgesetzt, die Zwischenräume der Punktstreifen auch [349] an der Spitze ohne Höckerchen. Schwarzbraun, F., Ts.u.B. rostrot. 8–11,5 mm. – Im südlichen Mähren, selten

badius Redtenb.

4' Hsch. quer, meist von der Breite der Fld., nicht herzförmig, in oder hinter der Mitte am breitesten. (Nalassus Muls.)

7'' Breit, parallel, Fld. mit scharfwinkeligen, ringsum breit aufgeworfenen Schulterwinkeln, Hsch. an den S.u. der Basis dick gerandet, erstere viel breiter als der gewulstete R., aufgebogen. Schwarzbraun, F., Ts., B.u. meist auch die US. rostbraun. 9 mm. – (H. laevigatus Küst.) – In Bayern, selten

convexus Küst.

7' Oval, Fld. mit stumpfeckigen Schulterwinkeln, Hsch. an den S. nur mit feiner Randkante.

8'' Hsch. an den S. ziemlich breit abgesetzt, leicht aufgebogen oder verflacht, VTr. des S schwach, die MTr. kaum sichtbar erweitert. Schwarzbraun, glänzend, F., Ts., B.u. meist auch die US. rostbraun. 8–12 mm. – (H. dermestoides Illig., picipes Küst.) – Ueberall häufig. Auch auf blühenden Föhren.

quisquilius Strm.

8' Hsch. an den S. bis an die feine RKante flach gewölbt, höchstens hinten zur Basis ein Stückchen schwach breiter abgesetzt, V.u. MTr. beim S stark erweitert. Schwarzbraun, glänzend, F., Ts., B.u. meist auch die US. rostbraun. 7–11 mm. – (H. striatus Geoffr., caraboides Panz., lusitanicus latiusculus Kr.) – Bei uns nicht selten

laevioctostriatus Goeze.

Fußnoten

1 Seidlitz versuchte durch die Form des Deckenmucro den aeneus von lanipes zu trennen. Mein grosses Material zeigt in dieser Beziehung so viele Verschiedenheiten, dass sich die Deckenspitze zu einer solchen Trennung durchaus ungeeignet erweist.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 350.
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