6. Gattung: [401] Anthicus Paykull.

Hsch. unbewehrt. FBasis frei sichtbar. Fld. mit vortretenden Schulterwinkeln, die Schl. einfach, allmählich zur Spitze leicht erweitert oder schwach gekeult, die VSchl. in beiden Geschlechtern einfach, 1. Gld. der HTr. nicht länger als die nächsten Gld. zusammen. –


Die kleinen zahlreichen Vertreter dieser Gattung leben unter faulenden Pflanzenstoffen, im Geniste der Flüsse, unter Laub. (Larve Fg. 142.)


  • Fg. 142. Larve von Anthicus.
    Fg. 142. Larve von Anthicus.

1'' Der ganze Körper spärlich anliegend u. dazwischen sehr lang abstehend behaart; auch die B. mit sehr langer Behaarung. Schwarz, F., Ts., Schn. u. Tr. rotgelb.

2'' Fld. mit 2 zu 2 Querbinden verflossenen gelben Makeln, eine hinter der Basis, die andere vor der Spitze. 2,2–2,9 mm. – (A. 4-notatus Gyll.) – T. 126, Fg. 15. – Bayern, Preussen, Baden, Hessen, Böhmen, Mähren

quadriguttatus Rossi.

[401] 2' Fld. nur mit 1, zu einer Querbinde verflossenen gelben Makel hinter der Basis. 2,2–2,6 mm. – (A. hirtellus F.) – Bei uns nicht selten.

hispidus Rossi.

1' OS. mit einfach anliegender Behaarung oder fast kahl erscheinend, seltener mit aufstehenden längeren Zwischenhaaren, die B. aber ohne lange, abstehende Behaarung.

3'' Fld. mit doppelter, anliegend kürzerer u. längerer, abstehender Behaarung, letztere, von der Seite gesehen, im Profile gut sichtbar.

4'' Körper so spärlich u. kurz behaart, dass derselbe kahl erscheint, nur mit einzelnen, senkrecht aufgerichteten Haaren besetzt. K. ziemlich viereckig, Körper schwarz, glänzend, F., Ts., Schn. u. Tr. rotbraun, der HR. des Hsch., dann eine Querbinde hinter der Basis u. eine hinter der Mitte gelbrot. – Nicht häufig

bifasciatus Rossi.

4' Körper, besonders die Fld., sehr deutlich behaart, K. hinter den Augen im Halbbogen gerundet, OS. wenig dicht punktiert.

5'' Fld. elliptisch, hinter der Basis nicht eingedrückt, leicht gewölbt, Körper klein, gelbrot, glänzend, die Fld. mehr weniger gebräunt, oft ganz hell. 2,2–2,5 mm. – (A. sardous Schmidt.) – In Thüringen selten; in Südeuropa an der Meeresküste häufig

minutus Laf.

5' Fld. lang, parallel, weit vor der Mitte mit querer Impression, die Umgebung des Sch. etwas beulig gehoben, K.u. Hsch. fein, Fld. stark punktiert, K.u. Hsch. schmal, die hintere Hälfte des Hsch. mit querliegender Behaarung, gross, schwarz, glänzend, die Basis der Schl., die Schn. u. Tr. gelblich, eine Makel vor der Mitte u. eine vor der Spitze gelb. 3,5 bis 4 mm. – Im Elsass, selten

longicollis Schmidt.

3' OS. mit einfacher, manchmal etwas rauher u. nicht ganz anliegender Behaarung.

6'' K. länglich, die Schläfen hinten stark verengt, am HR. des Scheitels etwas stumpfspitzig zulaufend. Hsch. vor der Basis mit 2 kleinen, angedeuteten Beulchen. Körper gestreckt, schmal, K.u. Hsch. fein, wenig dicht, die Fld. etwas stärker punktiert. Sehr veränderlich gefärbt, meist braun, der K. schwarz, die Fld. mit einer dunkleren, breiten, schlecht begrenzten Querbinde in der Mitte, Basis der F., Ts., die Basis der Schl., die Schn. u. Ts. gelb. 2–2,5 mm. – T. 126, Fg. 12. – An salzhaltigen Gewässern häufig, sonst seltener

humilis Germ.

6' K. quer viereckig oder mit nach hinten stumpf abgerundeten Schläfen.

7'' Die sehr feine, seidenartige, anliegende Behaarung ist einfach nach hinten gerichtet, aber auf der vorderen, rosafarbigen, etwas quervertieften Querbinde, von innen nach aussen gestellt. Schwarz, sehr fein u. dicht punktuliert, fast matt, Fld. mit 2 rosafarbigen Querbinden, davon die eine querstehende weit vor, die andere, etwas schräg gestellte, in der Mitte unterbrochene weit hinter der Mitte; die F., Ts.u.B. bräunlichgelb, die Schl. gewöhnlich zur Spitze angedunkelt. 3 mm. – (A. tenellus Laf., amoenus Schmdt.) – Bei uns noch nicht aufgefunden, an den Küsten der Adria.

(transversalis Villa.)

7' Die Behaarung der Fld. überall gleichförmig einfach nach hinten gelagert.

8'' Körper mit Ausnahme der F.u.B. ganz schwarz.

9'' Hsch. reichlich so lang als breit. K. quer viereckig.

10'' Fld. stark punktiert, Körper grösser, ganz schwarz, nur die B. schwarzbraun. 3–3,5 mm. Bei uns überall, aber überall ziemlich selten.

ater Panz.

10' OS. fein u. dicht punktiert, Körper klein, schwarz, die F., die Schn. u. Tr. gelb. 2–2,5 mm. – Bayern, Hessen, Nassau, Oldenburg, Preussen, Böhmen, selten

luteicornis Schmidt.

[402] 9' Hsch. breiter als lang, Körper gedrungen, ganz schwarz, klein. 2–2,5 mm. – In Böhmen, auch bei München

unicolor Schmidt.

8' OS. ganz oder teilweise rot oder gelb.

12'' K.u. Hsch. mit starker u. sehr gedrängter, längsstricheliger Punktur. Schwarz, F., Ts., B.u. Fld. gelb, letztere mit einem schwarzen Flecken neben dem SR. hinter der Mitte, oft auch die Naht u. der SR. schwärzlich. 2,8–3,3 mm. – T. 126, Fg. 14. – Nicht häufig

gracilis Panz.

12' K.u. Hsch. einfach mit runden Punkten besetzt.

13'' K.u. Hsch. stark u. sehr gedrängt punktiert, matt, dicht behaart, der erstere mit glatter, vollständiger, glänzender, punktfreier Längslinie. Schwarz, rauh behaart, F., Ts., B.u. Fld. gelb, letztere mit einer breiten schwarzen Querbinde dicht hinter der Mitte, oder ganz gelb: a. subfumosus nov. 3,6–4,5 mm. – Selten

sellatus Panz.

13' K. ohne glatte, punktfreie, vollständige Längsschwiele.

14'' Fld. hinter der Basis mit einer flachen Querdepres sion, die Umgebung des Sch. jederseits flach beulenförmig gehoben. K. gross, quer viereckig mit parallelen Schläfen, der schmälere Hsch. nach hinten gerade verengt, Fld. doppelt so lang als zusammen breit. Dunkelbraun bis schwärzlich, der Hsch. braunrot, die vordere Hälfte oft dunkel, Basis der Fld. braungelb, F., Ts.u.B. braungelb, die Schl. oft angedunkelt. OS. sehr fein, dicht, fast staubartig behaart.

15'' OS. weniger dicht punktiert, glänzend, Hsch. vorne mit 2 kleinen Höckerchen. 3–3,5 mm. T. 126, Fg. 13. – Häufig

floralis Lin.

15' OS. fast matt, sehr dicht u. fein punktuliert, Hsch. ohne Höckerchen, Schläfenwinkel deutlicher abgerundet. 3–3,5 mm. – (A. quisquilius Thoms.) – Wird neuestens für eine Form der vorigen Art angesehen. Häufig.

formicarius Goeze.

14' Fld. hinter der Basis ohne deutliche Depression, die Umgebung des Sch. nicht gebuckelt, Hsch. ohne Höckerchen.

16'' K., Hsch. u. Fld. von gleicher Stärke, grob punktiert, K. mit halbkugelig vortretenden Augen, die Schläfen mit dem HR. halbkreisförmig verrundet. HSchn. beim S an der Spitze lappig verbreitert. Braunrot, der K. dunkler, eine Querbinde hinter der Mitte, die Spitze u. der hintere SR. der Fld. schwarz, seltener einfarbig hell gefärbt. 3,5–4 mm. – Im Elsass selten

instabilis Schmidt.

16' Hsch. viel feiner punktiert als die Fld., oder letztere sind nur sehr fein punktuliert.

17'' HR. des Scheitels mit einer feinen kurzen Längsrinne, die Schläfen hinter den Augen fast nur halb so lang als ein Auge, Hsch. kaum so lang als breit, nach hinten stark verengt, Fld. gewölbt, an den S. gerundet, nur sehr fein, wie der Hsch. punktuliert. VSchn. an der Spitze des AussenR. dornförmig verlängert. Körper sehr fein, weisslich behaart, bräunlichgelb, Fld. hinter der Mitte mit einem schwarzen, schrägen Flecken, seltener sind diese quer u. eine undeutliche Binde formierend: a. Schilskyi Pic, oder einfarbig blassgelb: a. pallescens Pic. 3–3,5 mm. – An salzhaltigen Gewässern.

bimaculatus Illig.

17' Scheitel am HR. ungerinnt, die Schläfen hinter den Augen mindestens so lang als ein Auge, Fld. deutlich stärker punktiert als der Hsch., VSchn. an der Spitze in keinen Sporn erweitert.

18'' Schläfen hinter den Augen parallel, viel länger als ein Auge, letztere wenig gross u. kaum vortretend. F.u.B. wenigstens teilweise dunkel.

19'' K.u. Hsch. äusserst dicht punktiert, fast matt. Schwarz, Schn. u. Tr. gelbrot, Fld. mit einem schrägen Schulterflecken u. eine an der Naht erweiterte [403] Querbinde rot. 3–3,5 mm. – (A. tripustulatus F.) – T. 126, Fg. 16. – Häufig

antherinus Lin.

19' K.u. Hsch. dicht u. fein punktuliert. Gestreckter, fast parallel, schwarz, die Basis der F., Schn. u. Tr. gelblich, Fld. mit 2 schmalen gelben Querbinden, eine hinter der Basis u. die 2. schmälere dicht hinter der Mitte. 2,5–3 mm. – Im Elsass, selten

tristis Schmidt.

18' Schläfen mit dem HR. des K. verrundet, oder aber doch nach hinten verengt, selten fast parallel, kaum länger als ein Auge, die Augen mehr weniger vorragend. F. gelb.

20'' Fld. äusserst fein, K.u. Hsch. kaum sichtbar punktiert, OS. äusserst kurz, fast staubartig behaart, OS. sehr glänzend, die Naht der Fld. an der Spitze eingeknifft, Schläfen mit dem HR. verrundet, Augen vorragend. Schwarz oder dunkelbraun, Hsch. rot, Fld. gelb, ein gemeinschaftlicher, grosser, dreieckiger Basalflecken, eine Querbinde in der Mitte u. die Spitze schwarz, F., Ts.u.B. gelb, die Schl. oft braun. 3,5–4,2 mm. – (A. sanguinicollis Laf.) – Vorzüglich an salzhaltigen Gewässern u. am Meeresstrande. Auch in Nassau, Thüringen, Böhmen etc.

nectarinus Panz.

20' Fld. ziemlich kräftig, K.u. Hsch. deutlich, aber dichter u. feiner punktiert. F.u.B. gelb. Kleine Arten.

21'' K. fein u. wenig dicht punktiert, vorn glatter, ohne deutliche Längsschwiele.

22'' Grösser, flacher, gelb, K.u. Hsch. braun, Fld. hinter der Mitte an der Naht mit einer gemeinschaftlichen, schwarzen Pfeilmakel. 2,8–3 mm. – (A. subfasciatus Laf.) – Im Elsass

Schmidti Rosenh.

22' Kleiner, braunschwarz, die hintere Hälfte oder der ganze Hsch., eine grosse Makel an den Schultern u. eine kleine, rundliche vor der Spitze rotbraun, F.u.B. rotgelb. 1,6–2 mm. – (A. varians Kolenati.) – An der Ostsee, in Mähren, zwischen trockenen Pflanzen stoffen

axillaris Schmidt.

21' K. sehr dicht u. ziemlich stark punktiert, auf der Hälfte des VR. mit glatter, unpunktierter Längsschwiele, Augen schwach vorragend, die Schläfen nach hinten kaum verengt, so lang wie ein Auge. Körper braungelb, K.u. Hsch. schwärzlich, Fld. gelbbraun: a. flavescens Pic, oder zur Spitze dunkel, oder dunkelbraun mit einer verwaschenen, helleren Humeralmakel. 1,7–2,2 mm. – (A. nigriceps Mnnh., rufipes Payk.) – Nicht häufig.

flavipes Panz.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 401-404.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Ebner-Eschenbach, Marie von

Bozena

Bozena

Die schöne Böhmin Bozena steht als Magd in den Diensten eines wohlhabenden Weinhändlers und kümmert sich um dessen Tochter Rosa. Eine kleine Verfehlung hat tragische Folgen, die Bozena erhobenen Hauptes trägt.

162 Seiten, 9.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon