Abel, Christian Wilhelm Ludwig

[2] Abel, Christian Wilhelm Ludwig, in Stettin, geb. 20. Okt. 1826 zu Quedlinburg, studierte von 1844–48 als Zögling des med.-chir. Friedrich Wilhelm-Institutes auf der Berliner Universität, diente später als Assistenzarzt in Halberstadt und Quedlinburg und beobachtete bereits 1851 eine von ihm als »Eigentümliche Form der Grippe« (Preuss. Vereins-Ztg., 1854) beschriebene Trichinen-Epidemie, sowie einen Fall von Ileus bei Hirnleiden, bei welchem das durch ein Klystier Applizierte im Erbrochenen nachgewiesen werden konnte (Deutsche Klinik 1854). Zum Oberarzt des Friedrich Wilhelm-Institutes ernannt, wurde er auch Assistent des königl. Leibarztes und Generalstabsarztes Grimm und stand als solcher 6 Jahre lang dem König Friedrich Wilhelm IV. in seiner schweren, unheilbaren Krankheit nahe. 1856 wurde er Stabsarzt des Berliner Invalidenhauses und Lehrer an der Central-Tulrnanstalt, machte in demselben[2] Jahre eine Studienreise nach Österreich, Italien, Frankreich, Belgien und gründete 1860, in welchem Jahre er auch Ober-Stabsarzt in Frankfurt a. O. wurde, zusammen mit F. Löffler, die wesentlich der Reform des preuss. Militär-Medizinalwesens gewidmete »Preussische militärärztliche Zeitung«, die jedoch in Folge äusserer Hindernisse mit dem Schlusse des 3. Jahrganges wieder eingehen musste. An den nun folgenden Kriegen nahm A. teil: 1864 gegen Dänemark als Chefarzt eines leichten Feldlazaretts, 1866 als Feldlazarett-Direktor und 1870/71 als Feld-General-Arzt eines Armee-Korps. Seit 1874 war er General-Arzt des neugebildeten XV. A.-K. in Strassburg und darauf des II. A.-C. in Stettin. Er starb 2. Mai 1892. Von seinen litterar. Arbeiten aus dem letzten Decennium ist ein Aufsatz »Der Bruch des Sustentaculum tali« (Archiv f. klin. Chir., XXII) anzuführen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 2-3.
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