Schneider, Franz Coelestin

[1515] Schneider, Franz Coelestin Ritter von, zu Wien, Chemiker, geb.[1515] 13. Sept. 1813 zu Krems in Nieder-Österreich, wurde in Wien Dr. med., praktizierte 1843 bis 46 in Herzogenburg, wurde 1846 in Wien Assistent, 1850 Dozent der Chemie an der Wiener Univ., 1852 Prof. an der Josephs-Akademie, Mitglied des Militär-Sanitäts-Komités und der ständigen Militär-Kommission im Ministerium des Innern. 1870 wurde er als ord. Prof. an die Wiener Univ. berufen, musste aber dieser Stellung infolge eines Unfalls, der seine Augen betraf, 1876 entsagen, um als Ministerialrat und Sanitätsreferent in das Ministerium des Innern zu treten. Als solcher wirkte er bis 1888, nachdem er zum Präsidenten des Obersten Sanitätsrats gewählt worden war. S. publizierte: »Grundzüge der allgem. Chemie, mit bes. Rücksicht auf die Bedürfnisse des ärztl, Studiums bearbeitet« (Wien 1851) – »Über den Einfluss der Naturwissensch., insbes. der Physik und Chemie, auf das Studium der Heilkunde. Inauguralrede« (Ib. 1852) – »Die gerichtl. Chemie, für Gerichtsärzte und Juristen bearbeitet« (Ib. 1852) – »Commentar zur neuen österr. Pharmacopöe, u.s.w.« (Ib. 1855). Dazu eine Anzahl von chemischen Abhandlungen in den Sitzungsberichten der mathem.-naturwissensch. Klasse der kaiserl. Akad. der Wissensch. (seit 1849), chemische Analysen von Mineralquellen; in der Zeitschr. der Gesellsch. der Wiener Ärzte (1850): »Über das Chloroform und seine Verwandlung in Blausäure«. Er lebte zuletzt in Krems, ganz seinen wissenschaftl. Studien und Forschungen hingegeben und starb 29. Nov. 1897.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1515-1516.
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