παρά-στασις

[499] παρά-στασις, , 1) das Danebenstellen, Dabeistellen, Darstellen, Sp.; bes. Auseinandersetzung, Beweisführung, Hippocr. u. Sp. – 2) in der attischen Gerichtssprache die Drachme, welche die Processirenden zu Anfang der Verhandlung für die Vorladung entrichten mußten; εὐϑὺς ἔϑηκα παράστασιν, Andoc. [499] 1, 120; παράστασις τίϑεται τῶν εἰςαγγελιῶν, Is. 3, 47; vgl. Harpocr. – 3) das Ausstellen u. Feilhaben der Waaren beim Kleinhändler, Höker, Arist. Pol. 1, 4, 2. – 4) das Entfernen, die Verbannung, ἐπὶ τὰ τῆς χώρας ἔσχατα, Plat. Legg. IX, 855 d; ἀπ οδημητικαί, Arist. pol. 5, 8. – 5) intrans., das Danebenstehen, die Gegenwart; besonders – a) Geistesgegenwart, Entschlossenheit, Kühnheit; ἠγωνίζοντο μετὰ παραστάσεως, Pol. 16, 33, 2, öfter; ἐπί τινι, Vertrauen, 5, 9, 6. Bei D. L. 10, 22 in einem Briefe des Epicur. übstzt Cic. voluntas. – Aber auch das Außersichsein, die Begeisterung, Entzückung; vor Freude, καὶ ἐνϑουσιασμός, Pol. 8, 23, 4. 10, 5, 4; vor Trauer, Antiphan. bei Stob. Flor. 108, 28; u. am häufigsten vor Wahnsinn, τῆς διανοίας, Pol. 3, 84, 9. 5, 48, 7 u. Sp. – b) auch was die Seele im Schlafe od. Wachen sich vorstellt, Vorstellung, Meinung, Einfall, Sp.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 499-500.
Lizenz:
Faksimiles:
499 | 500
Kategorien: