Kapitel I

Die Wandlungen in der Schöpfung und im Buch der Wandlungen

§ 1

[260] Der Himmel ist hoch, die Erde ist niedrig; damit ist das Schöpferische und das Empfangende bestimmt. Entsprechend diesem Unterschied von Niedrigkeit und Höhe werden vornehme und geringe Plätze festgesetzt.

Bewegung und Ruhe haben ihre bestimmten Gesetze; danach werden feste und weiche Linien unterschieden.

Die Ereignisse folgen je nach ihrer Art bestimmten Richtungen. Die Dinge unterscheiden sich voneinander nach bestimmten Klassen. Auf diese Weise entstehen Heil und Unheil. Am Himmel bilden sich Erscheinungen, auf Erden bilden sich Gestaltungen; daran offenbaren sich Veränderung und Umgestaltung.


Man unterscheidet im Buch der Wandlungen drei Arten des Wandels: das Nichtwandeln, das Umwandeln und das Verwandeln. Das Nichtwandeln ist sozusagen der Hintergrund, auf dem aller Wandel erst möglich ist. Es muß bei allem Wandel ein Vergleichspunkt da sein, auf den der Wandel bezogen wird, sonst ist eine bestimmte Ordnung nicht möglich, sondern alles löst sich auf in chaotische Bewegung. Dieser Beziehungspunkt muß festgesetzt werden, bedarf jederzeit einer Wahl und Entscheidung. Er gibt das Koordinatensystem, in das alles Weitere eingereiht werden kann. Daher steht am Anfang der Welt wie am Anfang des Denkens die Entscheidung, die Festsetzung des Beziehungspunktes. An sich ist jeder Beziehungspunkt möglich, nur ergibt die Erfahrung, daß wir schon beim Erwachen unseres Bewußtseins in bestimmten übermächtigen Beziehungsgefügen mittendrin stehen. Das Problem ist nun, den eigenen Beziehungspunkt so zu wählen, daß er mit dem Beziehungspunkt des[260] kosmischen Weltgeschehens zusammenfällt. Denn nur dann wird die durch unsere Entscheidung geschaffene Welt vor dem Schicksal bewahrt bleiben, an übermächtigen Beziehungsgefügen, mit denen sie sonst in Konflikt käme, zu zerschellen. Selbstverständlich ist Vorausset zung für diese Entscheidung der Glaube, daß die Welt im letzten Grunde ein Gefüge einheitlicher Beziehungen ist, daß sie ein Kosmos, kein Chaos ist. Dieser Glaube ist die Grundlage der chinesischen Philosophie – wie aller Philosophie überhaupt. Dieser Beziehungspunkt höchster Ordnung ist eben das Nichtwandelnde, das den Beziehungspunkt bildet für alles Wandelnde.

Als Grundlage dieses Beziehungsgefüges dient dem Buch der Wandlungen die Unterscheidung zwischen Himmel und Erde: der Himmel, die obere, lichte Welt, die zwar unkörperlich, aber doch stark alles Geschehen regelt und bestimmt, und ihm gegenüber die Erde, die untere, dunkle Welt, die körperlich ist und abhängig in ihren Bewegungen von den Erscheinungen des Himmels. Mit diesem Unterschied von oben und unten ist dann irgendwie ein Wertunterschied gesetzt, so daß das eine Prinzip das geehrtere, vornehmere ist, während das andere geringer und niedriger gedacht ist. Diese beiden Grundprinzipien alles Daseins werden dann symbolisiert als die beiden grundlegenden Zeichen des Buchs der Wandlungen, als das Schöpferische und das Empfangende. Man kann dabei nicht im letzten Sinn von einer dualistischen Grundlage reden; denn diese beiden Prinzipien sind ja verbunden durch ein einheitliches Beziehungsverhältnis. Sie bekämpfen einander nicht, sondern ergänzen einander. Eben durch den Höhenunterschied ist dann sozusagen ein Gefälle gesetzt, das Bewegung und lebendige Äußerung der Kraft ermöglicht.

Indem diese Auffassung von hoch und niedrig mit Wertbetonungen verknüpft wird, kommt man auf den Unterschied von vornehm und gering. Das wird dann symbolisch ausgedrückt in den Zeichen des Buchs der Wandlungen, die in hohe und niedrige, vornehme und geringe Plätze eingeteilt werden. Jedes Zeichen besteht aus sechs Plätzen, von denen die ungeraden vornehm, die geraden gering sind.

Mit diesem Unterschied hängt ein anderer zusammen. Am Himmel herrscht fortwährende Bewegung und Veränderung, auf Erden sind feste, scheinbar dauernde Zustände zu beobachten. Genauer betrachtet ist das Schein. Es gibt für die Weltanschauung des Buchs der Wandlungen nichts schlechthin Ruhendes, sondern Ruhe ist nur ein Zwischenzustand der Bewegung, ist sozusagen latente Bewegung. Aber es gibt Punkte, an denen die[261] Bewegung sichtbar wird. Das wird symbolisiert durch feste und weiche Linien, aus denen sich die einzelnen Zeichen aufbauen. Dabei wird als Prinzip der Bewegung das Feste, Starke und als Prinzip der Ruhe das Weiche bezeichnet. Dargestellt wird die feste Linie durch einen ungeteilten Strich, der dem Prinzip des Lichten entspricht, und die weiche Linie durch den geteilten Strich, der dem Prinzip des Dunklen entspricht.

Aus der Kombination des Charakters der Linien (fest und weich) mit dem Charakter der Plätze (vornehm und gering) ergibt sich nun eine große Mannigfaltigkeit von möglichen Situationen. Das dient zur Symbolisierung eines dritten Ereigniskomplexes in der Welt. Es gibt Gleichgewichtszustände, in denen eine gewisse Harmonie herrscht, und Zustände gestörten Gleichgewichts, in denen Verwirrung herrscht. Der Grund hiervon liegt darin, daß es ein durchgehendes System der Ordnung in der Welt gibt. Wenn dieser Ordnung entsprechend jedes an dem ihm gebührenden Platz ist, so ist diese Harmonie hergestellt. In der Natur läßt sich eine solche Tendenz der Ordnung feststellen. Die Plätze ziehen sozusagen Verwandtes an, damit Harmonie entstehe. Dieser Tendenz aber wirkt eine andere parallel. Die Dinge werden nicht nur durch die Ordnungstendenz bestimmt, sondern bewegen sich auch noch aus andern, ihnen sozusagen von außen her mechanisch zugeteilten Kräften. Infolge davon ist nicht unter allen Umständen die Erreichung des Gleichgewichtszustands möglich, sondern es können auch Abweichungen eintreten, die dann Verwirrung und Unordnung mit sich bringen. Auf menschliche Verhältnisse übertragen ist der Zustand der Harmonie Heil und der der Disharmonie Unheil. Diese Geschehenskomplexe können nur zur Darstellung gebracht werden durch die Kombinationen von Linien und Plätzen, wie oben gezeigt.

Ein weiteres Gesetz ist folgendes: Am Himmel bilden sich Erscheinungen durch den Wandel von Sonne, Mond und Sternen. Diese Erscheinungen folgen bestimmten Gesetzen. Mit den Erscheinungen verbunden bilden sich auf Erden Gestaltungen nach ebensolchen Gesetzen, so daß sich die Gestaltungen auf Erden: Blüte und Frucht, Wachstum und Niedergang, berechnen lassen, wenn man die Gesetze der Zeit kennt. Wenn man die Gesetze des Wandels kennt, so läßt er sich im voraus berechnen, und damit wird das freie Handeln möglich. Veränderungen sind die unmerklichen divergierenden Tendenzen, die sichtbar werden und Umgestaltungen wirken, wenn sie einen gewissen Punkt erreicht haben.

Dies sind die unveränderlichen Gesetze, nach denen für das chinesische Denken sich die Wandlungen vollziehen. Das Buch[262] der Wandlungen hat eben den Zweck, diese Gesetze in den Gesetzen der Veränderung innerhalb der einzelnen Zeichen zur Darstellung zu bringen. Sobald es gelingt, diese Gesetze vollkommen nachzubilden, hat man eine zureichende Übersicht über das Geschehen und vermag Vergangenheit und Zukunft in gleichem Maße zu verstehen und in die Bedingungen des Handelns mit aufzunehmen.


§ 2

Darum lösen die acht Zeichen einander ab, indem Festes und Weiches einander verdrängt.


Hier wird das Umwandeln erklärt. Das Umwandeln ist ein Kreislauf von Erscheinungen, von denen jede die andere ablöst, um zuletzt wieder bei der ersten einzumünden. Beispiele für solche in sich geschlossene Komplexe sind der Tageslauf, der Jahreslauf und die Erscheinungen, die sich während dieser Zyklen in der organischen Welt zeigen. Das Umwandeln ist der Wechsel in der organischen Welt, wie das dritte Prinzip, das Verwandeln, den durch Kausalität hervorgerufenen fortgesetzten Wechsel der Erscheinungen bedeutet.

Festes und Weiches verdrängen einander innerhalb der acht Zeichen. Auf diese Weise gestaltet sich das Feste um, schmilzt gleichsam und wird zum Weichen; das Weiche verändert sich, verflicht sich gleichsam und wird zum Festen. Dadurch wandeln sich die acht Zeichen der Reihe nach ineinander um, und die regelmäßig wechselnden Erscheinungen des Jahres nehmen ihren Lauf. Aber dasselbe ist der Fall mit allen Zyklen; auch das Leben gehört dazu. Was Tag und Nacht, was Sommer und Winter ist, dasselbe ist innerhalb des Lebenszyklus Leben und Tod. Um die Art des Umwandelns und die dadurch entstehende Ablösung der Zeichen zu verstehen, ist hier ihre Reihenfolge nach der vorweltlichen Ordnung noch einmal gegeben. Es gibt zwei Bewegungsrichtungen: die rechtläufige, aufwärtssteigende und die rückläufige, abwärtssteigende. Die erste geht vom Tiefpunkt: Kun, dem Empfangenden, der Erde aus, die zweite vom Höhepunkt: Kiën, dem Schöpferischen, dem Himmel.


Kapitel I

§ 3

Erregt werden die Dinge durch Donner und Blitz, befruchtet werden sie durch Wind und Regen; indem[263] Sonne und Mond ihren Kreislauf gehen, wird es einmal kalt, einmal heiß.


Hier haben wir die Aufeinanderfolge der Zeichen im Wechsel des Jahres, und zwar immer so, daß das eine die Ursache für das nächste ist. Ganz tief im Schoß der Erde regt sich die schaffende Kraft, Dschen, das Erregende, dessen Bild der Donner ist. Indem diese elektrische Kraft hervortritt, bilden sich Erregungszentren, deren Aus gleich im Blitz vor sich geht. Der Blitz ist Li, das Haftende, die Flamme. Daher die Voranstellung des Donners vor den Blitz. Der Donner ist sozusagen dasjenige, was den Blitz hervorruft, nicht nur der Donnerlaut. Nun kommt der Sprung: der Gegensatz des Donners setzt ein, der Wind, Sun. Der Wind bewirkt den Regen, Kan. Dann der neue Sprung: die Zeichen Li und Kan, die vorher in ihrer abgeleiteten Form als Blitz und Regen wirkten, treten nun in ihrer ursprünglichen Form auf als Sonne, das Tagesgestirn, und Mond, das Nachtgestirn. Sie bewirken in ihrem Kreislauf Kälte und Hitze. Wenn die Sonne hoch am Himmel kulminiert, kommt die Hitze, die durch das Südostzeichen Dui, der See, das Heitere, symbolisiert ist. Wenn der Mond hoch am Himmel kulminiert, dann kommt die Kälte, die durch das Nordwestzeichen Gen, der Berg, das Stillehalten, symbolisiert ist.

Die Reihenfolge ist also (vgl. die obige Figur):


1a-2a1b-2b

2a-3a2b-3b


so daß 2a (Li) und 2b (Kan) zweimal genannt sind; einmal abgeleitet (Blitz, Regen) und einmal ursprünglich (Sonne, Mond).


§ 4

Der Weg des Schöpferischen wirkt das Männliche.

Der Weg des Empfangenden wirkt das Weibliche.


Hier kommt nun der Anfang der Verwandlung in die Erscheinung in der fortlaufenden, nicht in sich zurückkehrenden Generation der Geschlechter. Es zeigt sich hier, wie sehr sich das Buch der Wandlungen auf das Leben beschränkt. Nach westlichen Auffassungen wäre die Verwandlung der Ort, wo die mechanische Kausalität ihr Recht hat. Für das Buch der Wandlungen ist Verwandlung Generationenfolge, also immer noch etwas Organisches.

Das Schöpferische, soweit es als Prinzip in die Erscheinung des Lebens eintritt, verkörpert sich im männlichen Geschlecht, das Empfangende als Prinzip der Erscheinung im weiblichen Geschlecht.[264] So ist das Schöpferische in allen Söhnen (nach der vorweltlichen Ordnung Dschen, Li, Dui) gegenwärtig, das Empfangende in allen Töchtern (nach der vorweltlichen Ordnung Sun, Kan, Gen), und zwar jeweils in der Determinante des Geschlechts, die durch die unterste Linie symbolisiert wird.


§ 5

Das Schöpferische erkennt die großen Anfänge.

Das Empfangende vollendet die fertigen Dinge.


Es werden nun die Prinzipien des Schöpferischen und Empfangenden weiter verfolgt. Das Schöpferische wirkt die unsichtbaren Keime allen Werdens. Diese Keime sind zunächst rein geistig, daher kann ihnen gegenüber kein Handeln, Behandeln stattfinden. Ihnen gegenüber wirkt die Erkenntnis schöpferisch. Während das Schöpferische im Unsichtbaren wirkt und sein Feld der Geist, die Zeit ist, wirkt das Empfangende im räumlich verteilten Stoff und vollendet die fertigen, räumlichen Dinge. Es ist hier der Vorgang der Zeugung und der Geburt in ihre letzten metaphysischen Tiefen zurückverfolgt1.


§ 6

Das Schöpferische erkennt durch das Leichte.

Das Empfangende vermag durch das Einfache.


Das Schöpferische ist seinem Wesen nach die Bewegung. Durch die Bewegung erreicht es die Verbindung des Getrennten ganz leicht. Auf diese Weise bleibt es ohne Mühe, weil es die Bewegungen des Kleinsten leitet. Dadurch, daß die Richtung der Bewegung im kleinsten Keim des Werdens bestimmt wird, entwickelt sich alles Weitere gesetzmäßig von selber ganz leicht. Das Empfangende ist seinem Wesen nach Ruhe. Durch die Ruhe wird das Einfachste im räumlichen Dasein ermöglicht. Diese Einfachheit, die durch reine Rezeptivität entsteht, ist dann der Keim aller räumlichen Mannigfaltigkeit.


§ 7

Was leicht ist, ist leicht zu erkennen; was einfach ist, ist leicht zu befolgen. Ist man leicht zu erkennen, so gewinnt man Anhänglichkeit. Ist man leicht zu befolgen, so gewinnt man Werke. Wer Anhänglichkeit besitzt, kann lange dauern; wer Werke besitzt, kann groß werden. Die Dauer ist die Art des Weisen; die Größe ist das Wirkungsfeld des Weisen.


Hier wird ausgeführt, wie das Leichte und das Einfache sich auswirken im Menschenleben. Das Leichte ist leicht zu verstehen,[265] daraus ergibt sich seine Suggestivkraft. Wer ganz klare, leicht zu verstehende Gedanken hat, gewinnt die Anhänglichkeit der Menschen, weil er die Liebe verkörpert. Dadurch wird er frei von den Wirren der Kämpfe und Dissonanzen. Indem die innere Bewegung in Harmonie ist mit der Umgebung, kann sie sich ungestört auswirken und lange dauern. Diese Einheitlichkeit und Dauer ist die innere Seelenverfassung des Weisen.

Genau dasselbe ist der Fall auf dem Gebiet des Handelns. Was einfach ist, läßt sich leicht nachahmen. Infol ge davon sind die andern bereit, ihre Kraft in derselben Richtung zu betätigen; denn jeder wird gerne das tun, was ihm leicht wird, weil es einfach ist. So summieren sich die Kräfte, die Einfachheit wird ganz von selbst zur Mannigfaltigkeit. Dadurch wächst sie heran, und der Beruf des Weisen wird erfüllt, als Führer der Menge die Menge zu großen Werken zu leiten.


§ 8

Durch Leichtigkeit und Einfachheit erfaßt man die Gesetze der ganzen Welt. Hat man die Gesetze der ganzen Welt erfaßt, so ist darin die Vollendung enthalten.


Hier wird die Anwendung der oben durchgeführten Grundsätze auf die Gestaltung des Buchs der Wandlungen gezeigt. Das Leichte und das Einfache wird symbolisiert durch einen ganz geringen Wandel der einzelnen Striche. Die Striche werden aus geteilten zu ungeteilten durch eine ganz leichte Bewegung, durch die die getrennten Enden zusammengeschlossen werden. Sie werden aus ungeteilten zu geteilten durch eine ganz einfache Trennung in der Mitte. Auf diese Weise werden durch diese ganz leichten und einfachen Änderungen die Gesetze alles Werdens unter dem Himmel abgebildet, und die Vollendung wird dadurch erreicht.

Es wird hierdurch die Art der Wandlung als Wandlung der kleinsten Teile definiert. Das ist die vierte Bedeutung des Wortes I, die allerdings mit der Bedeutung »Wandel« nur in losem Zusammenhang steht.

Fußnoten

1 Hier ist ein Punkt, wo die Prinzipien des Schöpferischen und des Empfangenden mit den griechischen Prinzipien des Logos und Eros sich sehr nahe berühren.

Quelle:
I Ging. Köln 141987, S. 260-266.
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