B. An die Maruts und Puschan.

[277] Puschan erscheint hier in Verbindung mit den Maruts; sie werden angerufen, dem von Feinden bedrängten Sänger zu helfen. Die Milchkuh in Vers 11 und 12 ist der milchgemischte Somatrank.


11.264 Führt her die nektarmilchende,

stromreiche, opferschmückende,

Die Milchkuh, Freunde, unter neuem Lobgesang,

und melkt die nicht sich sträubende,

12. Die strömen soll der lichtbegabten Marutschar

ruhmvolles, unvergängliches,

Die in der Huld der sieggewohnten Maruts steht,

und mit Genüssen eilend kommt.


14. Den euren, der wie Indra wirkt,

wie Varuna voll Weisheit ist,

Wie Arjaman erfreuend, fette Nahrung bringt,

den meinend preis' wie Vischnu ich,

15.265 Den Puschan, der unnahbar wie die Marutschar,

die ungestüme, dass er Schatz

Dem Menschenvolk ergiesse hundert-, tausendfach,

verborgne Güter bring ans Licht.
[277]

16.266 Komm aus der Ferne du herbei,

o Puschan, eile her zu mir;

Vor deinen Ohren will ich singen, strahlender,

bedrängend ist der Feinde Wuth.

17.267 Nicht reisse aus dem Stamm des KakambirabaumsA1;

denn tilgen sollst die Hasser du,

Nicht schwinde hin die Sonne dem,

dess Hand des Vogels Hals ergreift.


19. Denn hoch ragst über Menschen du,

den Göttern gleich bist du an Pracht;

O Puschan habe in den Kämpfen Acht auf uns;

o hilf uns jetzt wie früher auch.

21.268 Die Maruts, deren Ruhmeswerk an einem Tag

den Himmel, wie der Sonnengott,

Durchläuft, empfingen hohen Namen, starke Kraft,

feindtödtende, gewalt'ge Kraft.

(13. 18. 20. 22. siehe Anhang.)


Fußnoten

A1 Mit dem der Dichter sich selbst und seinen Stamm vergleicht, der Vogel ist der flüchtige Feind.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 277-278.
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