Gleichfalls beim Ahnenopfer für König Thâng.

[511] O, o der hocherlauchte Ahn,

Von dem wir Segen stets empfahn!

Er schenkt ihn nieder unbegränzt,

Und will an diesem Ort dir nahn.

Der klare Wein ist eingeschenkt,

Der Aussicht unser'm Hoffen leiht;

Auch giebt es wolgemischte Brühe,

Schon zugerichtet, schon bereit.

Wir laden wortlos ihn, zu nahn;

Hier giebt es keine Streitigkeit.

Er segnet uns mit greisen Brauen,

Mit grauem Alter, unbegränzt.

Mit Nabenband und Jochschmuck fein,

Mit Klingeln der acht Glöckelein,

So treffen sie zum Opfer ein.1

Das hohe mächt'ge Amt sollt' unser sein.

Der Himmel sandte Frieden drein

Und reiche Jahre voll Gedeih'n.

Er kommt, er nimmt die Opferweih'n,2

Um endlos Segen zu verleih'n.

Sei uns'rer Opfer denn gedacht,

Von Thâng's Nachkommen dargebracht!

1

Die Reichsfürsten kommen, um zum Beweis ihrer Ergebenheit beim Opfer zu assistiren.

2

Thâng's Geist nehmlich.

Quelle:
Schī-kīng. Heidelberg 1880, S. 511-512.
Lizenz: