2.

[681] Viere sind der Wohnstätten dieses Purusha: der Nabel, das Herz, die Kehle und der Kopf. In ihnen erglänzt das Brahman mit seinen vier Vierteln [welche da sind]: das Wachen, der Traumschlaf, der Tiefschlaf, das Turîyam (Vierte); im Wachen als Brahmán, im Traumschlafe als Vishṇu, im Tiefschlafe als Rudra, im Turîyam als das höchste Unvergängliche.

Dieses ist Âditya, Vishṇu und Îçvara, ist Purusha, ist Prâṇa, ist Jîva und ist das gotterfüllte Feuer, welches [in der Brahmanstadt des Leibes] Wache hält (Praçna 4,3); in jenen [vier Zuständen] erglänzt das höchste Brahman.

Es selbst aber ist ohne Manas, ohne Ohr, ohne Hand und ohne Fuss und des Lichtes ermangelnd; in ihm sind nicht6

Welten und Nichtwelten,

Götter und Nichtgötter,

Veden und Nichtveden,

Opfer und Nichtopfer,

Mutter und Nichtmutter,[681]

Vater und Nichtvater,

Schwiegertochter und Nichtschwiegertochter,

Câṇḍâla und Nicht-Câṇḍâla,

Paulkasa und Nicht-Paulkasa,

Asket und Nicht-Asket,

Tiere und Nicht-Tiere,

Büsser und Nichtbüsser,

sondern nur das eine höchste Brahman ist es, welches erglänzt.

In dem Raume im Herzen ist das Brahman, als Bewusstsein, der Raum; und eben dieser Raum ist der hohle (Welt-)Raum, denn derselbige ist der vom Veda gelehrte Raum im Herzen (Chând. 8,1,3), und in ihm bewegt sich hin und her der, welchem die ganze Welt eingewoben und verwoben ist (Bṛih. 3,6). Als sein, des Allmächtigen, Selbst (svam vibhoḥ) müssen die Geschöpfe begriffen werden! In ihm herrschen nicht Götter, Welten, Weise, Vorfahren, sondern nur der Erweckte, der Allwissende.


Im Herzen sind alle Götter,

In ihm die Lebenshauche auch,

Im Herzen Leben und Licht ist,

Und des Weltfadens Dreigeflecht.7


In dem Herzen, in dem Geistigen befindet sich dieses alles.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 681-682.
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