Die Praçna-Upanishad.

[558] Die an den Atharvaveda, und zwar, wie es scheint, an die Pippalâda-Rezension desselben, sich anschliessende Praçna-Upanishad behandelt in sechs Fragen (praçna), welche von sechs Brahmanforschern an den weisen Pippalâda gerichtet werden, sechs Hauptpunkte der Vedântalehre:

1. Ursprung der Materie und des Lebens aus Prajâpati.

2. Superiorität des Prâṇa über die übrigen Lebenskräfte.

3. Der Prâṇa und seine Verzweigungen im Menschen.

4. Über Traumschlaf und Tiefschlaf.

5. Meditation des Lautes Om.

6. Die sechzehn Teile des Menschen.

Die einrahmende Erzählung scheint eine Nachbildung von Çatap. Br. 10,6,1 fg. Chând. Up. 5,11,1 fg. zu sein, nur dass dort viel passender die sechs Brahmanen über ein gemeinsames Thema den König Açvapati befragen, während in der Praçna-Upanishad jeder etwas andres fragt, so dass das gemeinschaftliche Aufsuchen des Pippalâda nicht recht motiviert ist, zumal beim letzten Frager, der für seine Frage noch ein besonderes Motiv angibt.

Quelle:
Sechzig Upanishads des Veda. Darmstadt 1963 [Nachdruck der 3. Aufl. Leipzig 1921], S. 558-559.
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