a. Julian, Erzbischof von Toledo

[580] So suchte Julian, Erzbischof zu Toledo, mit dem größten Ernste (wie die griechischen Akzente oder Metra oder Abteilungen der Verse), als hinge davon das Heil des Menschengeschlechts ab, Fragen zu beantworten, die eine absurde Voraussetzung enthalten. Es kommt z.B. eine solche Frage vor über die Gestorbenen. Der Mensch wird auferstehen, – das ist kirchliche Lehre; wird mit dem Leibe[580] bekleidet werden, – damit tritt man nun in die sinnliche Sphäre. Und solche Fragen, die aufgeworfen werden, sind z.B. folgende: »In welchem Alter werden die Verstorbenen auferstehen? Als Kinder, Jünglinge, Männer oder Greise? In welcher Gestalt? Mit was für einer Leibeskonstitution? Werden die Fetten wieder fett, die Magern wie der mager werden? Wird in jenem Leben der Geschlechtsunterschied fortdauern? Werden die Auferstandenen alles, was sie hier an Nägeln und Haaren verloren, wieder bekommen?«

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Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke in zwanzig Bänden. Band 19, Frankfurt am Main 1979, S. 580-581.
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