Atellanen

[866] Atellanen (Atellanae fabulae, Atellani ludi), Volksschauspiele in Rom, nach der Stadt Atella, u. weil Atella eine oscische Stadt war, auch Ludi osci genannt. Es waren wahrscheinlich Possenspiele, ohne dramatischen Zusammenhang, mit lebhaften Gesticulationen u. Bewegungen u. wurden auch nach Einführung des regelmäßigen Drama noch nach den Tragödien aufgeführt, daher Exodia genannt. Ihr Stoff waren Gegenstände aus dem italienischen Volksleben; die Sprache, in der sie geschrieben waren, die oscische; stehend waren die lächerlichen Personen Maccus, Buccon. Pappus, Aufgeführt wurden sie nicht von den Histrionen, sondern von jungen freien Römern (Atellani). Sie kommen noch in der Kaiserzeit vor, gingen aber da in die Mimen über. Dichter von A. waren Fab. Dossennus, Q. Novius, L. Memmius, L. Pomponius etc. Fragmente in Bothe's Fragm. poetarum lat. scenicorum. Über die A. schrieben Schober (Lpz. 1825) u. Weyer (Mannh. 1826).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 866.
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