Bückler

[421] Bückler, Johannes, gewöhnlich Schinderhannes, geb. 1779 zu Unstädten in der Grafschaft Katzenellnbogen, zeigte schon früh Neigung zum Stehlen u. trat herangewachsen in die Dienste des Scharfrichters zu Bärenbach. Nach Begehung eines Viehdiebstahls entwich er, wurde aber entdeckt u. bestraft. Herrenlos umherlaufend, stahl er nun Schafe, wurde ergriffen, entsprang aber aus dem Gefängniß. Jetzt gesellte er sich zu Fink dem Rothbart, dem Anführer einer Diebesbande; ergriffen,[421] entkam er zum 2. Mal, verband sich mit dem Schwarzen Peter, verübte mit diesem einen Mord an einem Juden, bildete dann eine eigene Bande, wurde 1799 wieder gefangen, entkam nochmals, plünderte mit seiner Bande bes. von Jahrmärkten heimkehrende Juden u. stellte völlige Sicherheitskarten aus; er nahm sich eine Maitresse, Julie Blasius aus Badenweiler, die er zärtlich liebte, wurde endlich zu Wolfenhausen von einem Streifcommando verhaftet nach Frankfurt gebracht, ausgeliefert u. 1803 in Mainz hingerichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 421-422.
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