Biterolf u. Dietlieb

[829] Biterolf u. Dietlieb, altdeutsches Gedicht, dessen Verfasser eben so unbekannt ist, als die Zeit, wenn es entstanden, nach der Wiener Handschrift gedruckt in Hagens u. Primissers Heldenbuch, Bd 1, Berl. 1820. Der Inhalt des Gedichts ist folgen der: Biterolf, König von Tolet, u. sein Weib Dietlinde, haben einen Sohn Dietlieb. Einst kommt ein Pilger zuni König u. erzählt ihm von Ctzels Macht u. Helkens Milde u. Reichthum so[829] viel, daß sich B. entschließt, ins Hünenland zu ziehen. Er kommt zu Etzel u. bleibt unter dessen Rittern, ohne sich zuerkennen zu geben, kämpft in einer Schlacht gegen die Polen tapfer für Etzel u. wird gefangen u. in einen Thurm gesperrt, aus dem er sich aber wieder befreit. Unterdessen macht sich Dietlieb auf, um seinen Vater zu suchen, geht mit Etzel gegen die Polen, wo er sich so in dem Kampfe verliert, daß er von Etzels Heer angegriffen wird u. mit seinem eigenen Vater, den er nicht kennt, kämpft. Darauf erkennen sie sich. Nun ziehen beide mit Etzels Kriegern gegen König Gunther, welchen Dietlieb vor Worms besiegt, worauf Dietlieb mit seinem Vater von Etzel Steiermark erhält.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 829-830.
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