Breiumschlag

[265] Breiumschlag (Cataplasma), Arzneizubereitung von breiartiger Consistenz, aus Kräutern, Blumen, weichen Wurzeln, Früchtenmark, Samen, verschiedenen Mehlarten, Semmelkrume, Sauerteig, Seife, Harzen etc. mit manchen Zusätzen, entweder durch bloßes Zerreiben od. Zerstoßen der tauglichen Substanzen allein, od. zugleich mit Vermischung mit Flüssigkeiten, od. durch Kochen derselben mit Wasser od. Milch od. anderer Flüssigkeiten bereitet; gewöhnlich warm, doch auch kalt auf äußere Theile des Körpers, meist auch gegen äußere Krankheiten, in Leinwand eingeschlagen od. aus dieselbe aufgestrichen, angewendet. Am gewöhnlichsten bedient man sich der sogenannten erweichenden B-e (mit erweichenden Kräutern), um Eiterungen zu befördern, aufzulösen, Entzündungen od. Anschwellungen verschiedener Art zu zertheilen, Krämpfe u. Schmerzen zu stillen. Außerdem können die B-e auch so eingerichtet werden, daß sie reizend, zusammenziehend, besänftigend od. narkotisch kühlend, od. selbst rothmachend, wie die Senfpflaster, wirken, u. darum können sie durch ein feuchtes Läppchen mit darübergelegtem Guttaperchapapier, Wachstaffet od. sonstiger luftdichter Einhüllung ersetzt werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 265.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika