Carragheen

[710] Carragheen (Caragahen, Carraghen, Muscus s. Fucus Caragahen, Irländisches Perlmoos), sind die getrockneten Äste von Sphaerococcus crispus s. Chondrus polymorphus, die gekocht sehr schleimig sind u. daher einhüllend, bei Brustkrankheiten, anhaltendem Husten etc. wirken. Die Pflanze gehört in die Algenfamilie der Rothtange (Florideae) ist gabelästig, flach, kraus, mit vielgestaltigen Ästen, die gegen die Spitze hin verbreitert u. oft zerschlitzt sind; die Kapseln sitzen auf der Fläche der Astchen u. sind auf einer Seite ausgehöhlt. Kommt vorzüglich in der Nordsee vor u. erscheint im Handel härtlich, hornartig, blaßbräunlich od. gelblichweiß, in 2–7 Zoll langen. Büscheln, an den Büscheln sein gekräuselt. Man weicht das C. vor dem Gebrauche einige Minuten in kaltem Wasser ein u. kocht es dann in Wasser od. Milch. Auf 2 Quentchen rechnet man 1 Kanne od. 1 Quart Milch. In Wasser gekocht, kann man es auch durch Zucker, Citronensaft u. dergl. wohlschmeckender machen, u. da das Gelée davon seine Consistenz länger behält u. angenehmer zu genießen ist, als viele anderen schleimigen Mittel, so ist das C. als Hausmittel sehr zu empfehlen. Auch als Nahrungsmittel dient C., u. die Masse, aus welcher die Indianischen Vogelnester bestehen, sollen aus ähnlichen Algen gebaut werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 710.
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