Christopŭlos

[110] Christopŭlos (Athanasios, der neue Anakreon), neugriechischer Dichter, geb. 1772 zu Kastoria in Macedonien, siedelte mit seinen Eltern nach Bukarest über, studirte daselbst u. in Ofen die klassischen Sprachen, dann in Padua die Rechte u. Medicin; hierauf erhielt er eine Stelle als Erzieher im Hause Murusi's, begleitete diesen nach Constantinopel u. kehrte 1812 wieder zurück, indem ihm von Hospodar Karadscha die Redaction eines neuen Gesetzbuches anvertraut wurde. Er hielt sich dann in Jassy u. Hermannstadt u. einige Jahre in Griechenland auf, kehrte 1836 nach der Walachei zurück u. st. 29. Jan. 1847. Seine Gedichte (Λυρικά, theils Ἑρωτικά, theils Βακχικα, Wien 1811, n. A. 1821, Par. 1841), wurden von Theocharopulos ins Französische übersetzt (Strasb. 1832); eine andere Folge (Par. 1833, 2 Bde.), gab Piccolos (Par. 1841) heraus. Seine Übersetzung eines Theiles der Ilias u. der Oden der Sappho erschienen in den Ἑλληνικὰ ἀρχαιολογήματα (Athen 1853). Auch schrieb er ein historisches Drama (Achilles) u. eine neugriechische Sprachlehre (Γραμμϖικὴ τῆς Αἰολοδωρικῆς), Wien 1805.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 110.
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