Diatherman

[113] Diatherman (v. gr.), sind nach Melloni Körper, welche die Wärmestrahlen ebenso vollkommen durchlassen, als andere das Licht. Daß die Wärmestrahlung eines diathermanen Körpers nicht von seiner eigenen Erwärmung herrührt, beweist der Unterschied der Wirkung der Wärmestrahlen, die durch ein klares Glas auf ein Thermometer fallen, von der, welche entsteht, wenn dasselbe Glas geschwärzt worden ist. Die Durchsichtigkeit der Körper steht mit ihrem Vermögen, diatherman zu sein, nicht in gleichem Verhältnisse, doch ist ein gewisser Grad von Durchsichtigkeit zum Wärmedurchlaß erforderlich. Diathermansie, nach Melloni analog der Farbe solcher Medien, welche z.B. rothes od. blaues Licht durchlassen, das übrige aber absorbiren, die Eigenschaft der Körper, die Wärmestrahlen gewisser Wärmequellen durchzulassen, andere dagegen zurückzuhalten. Hiernach gibt es also so zu sagen verschiedene Wärmefarben, u. wenn Wärmestrahlen nach einander durch Platten aus verschiedenen diathermanen Stoffen hindurchgehen, so werden sie in weit stärkerem Maße absorbirt, als wenn sie durch gleich dicke Platten desselben Stoffes dringen. Steinsalz verhält sich zur strahlenden Wärme, wie vollkommen durchsichtiges Glas zum Lichte, andere durchsichtige Körper dagegen, wie Kalkspath, Spiegelglas, Gyps, bes. Alaun, lassen nur einen Theil der Wärmestrahlen durch, u. Gyps u. Alaun werden von Wärmestrahlen geringeren Grades gar nicht durchdrungen. Man unterscheidet daher universal- u. partiell-diathermane Körper.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 113.
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