Dodd

[210] Dodd, 1) William, geb. 1729 zu Bourn in Lincolnshire, wurde 1752 Vicarius in Westham bei London u. dann, ungeachtet eines ausschweifenden Lebens, Prediger in London, 1765 königlicher Hofprediger u. Erzieher des nachmaligen Lords Chesterfield. Wegen eines Versuches, den Lord Kanzler zu bestechen, wurde er entsetzt, stürzte sich von Neuem in Schulden, bis er endlich auf den Namen Chesterfields einen falschen Wechsel machte; der Betrug wurde entdeckt u. D. ungeachtet der Bemühungen Chesterfields, ihn zu retten, 1777 in Tyburn gehenkt. Er schr.: The beauties of Shakespeare selected, Lond. 1752, 2 Bde.; The sisters, ebd. 1754, 2 Bde. (schlüpfriger Roman, auch ins Deutsche übersetzt); A new commentary on the bible, ebd. 1765–1770, 3 Bde., Fol.; Sermons to young men, ebd. 1771, 3 Bde. (deutsch von Kasp. Velthusen, Lemgo 1772 f.); Gedanken im Gefängnisse, Lond. 1781. 2) Robert, geb. 1748, englischer Landschafts- u. Marinemaler, auch Radirer u. Ätzer; anfangs Landschafter, ging er später zur Darstellung von Seestürmen u. Seegefechten über. Seine Bilder dieses Genres sind von ergreifender Wirkung u. außerordentlicher Naturtreue. Er st. nach 1806. Am berühmtesten unter seinen Seestücken ist sein Naulic camp, ein Gemälde von riesiger Dimension, welches die britische Flotte auf der Flucht vor einem brennenden Linienschiff (1. Mai 1795) auf Spithead darstellt. Eins seiner letzten Werke ist die Schlacht von Trafalgar.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 210.
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