Elektrisches Clavier

[618] Elektrisches Clavier (Clavecin électrique), Claviaturinstrument, von dem Jesuiten de la Borde um 1769 erfunden. Ein an seidenen Schnuren nicht isolirter eiserner Stab trägt Glocken von verschiedenen Tönen; jeder Ton hat 2 gleichgestimmte Glocken, deren eine mit einem Drahte, eine andere mit einer seidenen Schnur an dem Stabe befestigt ist; zwischen beiden hängt ein Klöppel an einem Faden; von der letzten an der seidenen Schnur hängenden Glocke geht ein Draht herab, der unten in einen Ring endigt, in welchen ein kleiner eiserner, auf einem isolirten eisernen Stab ruhender Hebel eingreift. Werden beide Stäbe elektrisirt, so bleiben die Klöppel ruhig; drückt man aber eine Taste nieder, so wird der mit ihr verbundene Hebel an einen eisernen nicht isolirten Stab gedrückt u. dadurch die Elektricität der einen Glocke abgeleitet, der zwischen den Glocken hängende Klöppel fängt sogleich zu spielen an u. schlägt tremulirend an beide Glocken.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 618.
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