Eretrĭa

[841] Eretrĭa (a. Geogr.), 1) Stadt auf der SWKüste Euböas, Colonie der Eleer, angeblich nach Eretrieus, Sohn des Phaëthon, benannt, früher Arotria; wurde 490 v. Chr. von Darios zerstört, nachher aber wieder aufgebaut u. durch Handel sehr blühend; sie legte mehrere Colonien an u. brachte einige benachbarte Inseln unter ihre Botmäßigkeit. Der Philosoph Menedemos gründete hier eine eigene philosophische Schule (Eretrier, Eretrische Schule), die nur eine Fortsetzung der Eleischen war. Von der alten Stadt sind nur wenige Spuren noch übrig geblieben; vieles von den Trümmern ist zu Neubauten verwendet worden, indem sich in neuerer Zeit die Ipsarioten in der Nähe des alten E. niederließen u. an der Stelle der alten Stadt (Paläo-Kastro) ein Neu-E. errichtet werden sollte. Kirche, Schule u. eine Anzahl Häuser wurden gebaut, aber wegen der ungesunden Gegend ist die ziemlich großartig angelegte Stadt wieder fast ganz verlassen. 2) Stadt in Phthiotis; j. Armira.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 841.
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