Erunien

[871] Erunien (Erunikasiaben, ind. Myth.), einer der Daidyas. Er ergab sich der Andacht des Brama, schwur, den Tod seines Bruders Eruniakschen zu rächen, u. übte so strenge Buße, daß Brama ihm versprach, er solle weder von Göttern, noch Menschen, noch Thieren, weder bei Tage, noch bei Nacht, weder in noch außer dem Hause getödtet werden können. Nun überließ er sich aller Bosheit u. ließ sich endlich sogar als Gott verehren. Sein frommer Sohn, Pragaladen, ließ sich aber durch nichts zum Abfall verleiten. Als der Vater, mit der Hand an eine Säule schlagend, spottend fragte, ob Wischnu, den er allgegenwärtig nenne, auch hier wäre, da sprang der Gott, halb Mensch, halb Löwe, aus der Säule u. erschlug ihn auf der Schwelle des Palastes, als Tag u. Nacht sich schieden. Den Pragaladen aber setzte er auf den väterlichen. Thron. Dies ist der 4. Avatar des Wischnu.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 871.
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