Fellin

[181] Fellin, 1) Fluß im Amte Pernau des russischen Gouvernements Livland; speist den Fellinschen Kanal, verbindet den Pernau, die Narowa u. den Peipus u. so den Finnischen u. Rigaer Meerbussen; 2) Kirchspiel des Pernauschen Kreises im russischen Gouvernement Livland; 3) (esthnisch Willandi- od. Wiljandi-Lin), Stadt daselbst ohne Verwaltungskreis; 1900 Ew.; neben einem See; war zur Ordenszeit mit tiefen Gräben u. hohen Ringmauern umgeben; eine lutherische Johanniskirche, mehrere Schulen, drei wohlthätige Anstalten, ein adeliges Fräuleinstift, Flachshandel, mehrere Jahrmärkte. Dicht dabei das Schloß F. 1224 vom Ordensmeister Volgnin erbaut, der hier 1217 u. 1222 die Esthen besiegt u. ihre Burg erobert hatte; wurde 1600 von den Schweden erobert u. 1602 von denselben gesprengt. Vgl. Kriese, Einige Blicke in die Geschichte der Vorzeit Fellins, Pernau 1837, 1838 u. 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 181.
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