Fessel [2]

[213] Fessel (der), bei Thieren mit Hufen der kurze Theil des Fußes, zwischen den Köthen u. dem Hufe mit dem Fesselgelenk, welches eine freiere Bewegung als im Knie hat, aus dem Fesselknochen, dem rundlichen abgeplatteten (am Hinterfuß längerem u. schmälerem als am Vorderfuß) Knochen zwischen Schienbein u. Kronenbein, u. den ihn u. letztre beide Knochen verbindenden Bändern u. Muskeln gebildet. Der Knochen ist dem Bruch unterworfen (Fesselknochenbruch), wenn das Thier einen falschen Tritt thut. Die Fesselmuskeln bewegen den Fesselknochen; für den Vorderfessel ist es ein Ausstrecke- u. ein Beugemuskel, für den Hinterfessel 1 großer u. 2 kleine Beugemuskeln. Pferde, bei denen der Vorderfuß zu lang ist, nennt man langgefesselte; wenn er sich zu sehr zurückkehrt, kurzgefesselte; wenn das Gegentheil stattfindet, rückwärtsgefesselte (durchtretende); wenn er gerade aufwärts steht, geradaus-, wenn er sich vorwärts beugt, vorwärtsgefesselte Pferde. Fesselwund werden Pferde, wenn sie in den Halfterstricken, od. auch Zugsträngen u. Standbäumen sich schleifen u. reiben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 213.
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