Filargnōmon

[274] Filargnōmon, die neueste u. beste Art von Gnomonen, bei der man das Sonnenbild auf einer senkrecht stehenden Wand auffängt u. die durch die Mitte der kleinen kreisförmigen Öffnung gehende Mittagsfläche mittels eines herabhängenden Fadens bezeichnet. Die Einrichtung des F. ist: Man befestigt oberhalb eines nach Mittag zu gelegenen Fensters, senkrecht auf die Meridianebene, eine Messingplatte nahe parallel mit der Weltachse, bohrt in diese Platte ein Loch von., 1/12 Zoll Weite u. schneidet an dem obern Theile dieses Lochs eine Kerbe ein, durch welche ein, oben auf der Platte festgemachter Metallfaden alsdann durchgelassen wird. Diesen Faden zieht man im Zimmer, der Richtung der Mittagslinie parallel, nach der gegenüberstehenden Wand bin, an welcher eine gegen den Meridian senkrechte Schraube angebracht wird, die in einer Kerbe den Metallfaden aufnimmt. Hierauf spannt man gedachten senkrecht hängenden Metallfaden durch ein verhältnißmäßig schweres Gewicht u. bringt ihn in die Mittagslinie. Endlich stellt man hinter dem Faden eine weiße Tafel auf, um das Vorübergehen des Sonnenbildes vor dem senkrecht aufgespannten Faden beobachten zu können. Die bei jedem F. erjorderliche Mittagslinie muß bereits genau bestimmt u. gezogen sein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 274.
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