Galmei

[886] Galmei, 1) (nach Ein. von der lateinischen Benennung Cadmia, nach And. von Lapis calam inaris, wahrscheinlicher aber von dem Italienischen Gallia mina, gelbes Erz), gemeinschaftlicher Name für das natürlich vorkommende kieselsaure Zinkoxyd (Kieselzinkerz, Zinksilicat) u. das kohlensaure Zinkoxyd (Zinkspath). Der G. wird zur Bereitung des Zinks, sowie zur Darstellung des Messings gebraucht. Die gegrabenen Erze werden zerstückt, ausgelesen u. in Reverberirösen od. auf Rösthaufen geröstet, wodurch sie zerreiblicher u. von fremdartigen Theilen, bes. von Bleiglanze, befreit werden; alsdann werden sie noch kleiner gepocht u. auf Galmeimühlen zu Mehl gemahlen. Diese Mühlen haben zwei Läufer, welche an einer senkrechten Welle herumgedreht werden u. auf einem großen Steine rnhn; der gemahlene G. läuft durch ein Sieb u. wird in Tonnen geschlagen versendet. Zur Verfertigung des Messings gebraucht man auch den Galmeiischen Ofenbruch od. Ofengalmei, welcher beim Schmelzen der zinkischen Blei- u. Silbererze sich an die Wände des Ofens anlegt. Ist er grünlich, so heißt erfrischer od. grüner G. 2) Künstlicher G., so v.w. Kohlensaures Zinkoxyd; 3) Weißer G. (Pharm.), so v.w. Almey.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 886.
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