Garanceux

[920] Garanceux (spr. Garangsöh, Garancée). Die Beobachtung, daß der Krapp (s.d.) beim Ausfärben seinen Farbstoff keineswegs vollständig abgibt, gab Veranlassung zu Versuchen, diesen Farbstoff noch in irgend einer Weise nutzbar zu machen. Schwarz u. Steiner haben ein Verfahren ausfindig gemacht, durch welches man aus dem bereits einmal zum Färben gebrauchter Krapp ein beim Zeugdruck noch verwendbares Färbematerial darstellen kann. Dieses im J. 1845 in England u. Frankreich patentirte Verfahren besteht im Allgemeinen darin, daß man den Krapp, der bereits einmal zum Färben gedient hat, durch Pressen von der darin befindlichen Flüssigkeit bereit u. ihn dann einige Zeit lang der Einwirkung von Schwefelsäure aussetzt, man wäscht ihn mit Waser aus, neutralisirt mit kohlensaurem Natron, wäscht von Neuem aus, trocknet u. siebt die Masse, welche unter dem Namen G. in dem Handel kommt u. zum Färben benutzt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 920.
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